Der digitale Gewerbesteuerbescheid kommt

Der digitale Gewerbesteuerbescheid soll Erleichterungen für Unternehmen, Steuerberatungen und Kommunen bringen. Foto: Adobe Stock/sepy

Der digitale Gewerbesteuerbescheid soll verwaltungsinterne Prozesse verkürzen, Standortvorteile für ortsansässige Unternehmen bieten und den Aufwand bei der Datenerfassung verringern.

Der digitale Gewerbesteuerbescheid geht in den Pilotbetrieb, wie das Bundesinnenministerium (BMI) auf seiner Informationsseite zum Onlinezugangsgesetz (OZG) mitteilt. Rund 3,9 Millionen Unternehmen sowie über 50.000 Steuerberatungen und Konzernsteuerabteilungen in Deutschland sollen künftig den maschinen- und menschenlesbaren digitalen Steuerbescheid erhalten und direkt in die jeweilige Fach-Software einlesen und medienbruchfrei verarbeiten können. Derzeit werde das Verfahren in mehr als 20 Pilotkommunen getestet. Dazu mussten unter anderem ihre unterschiedlichen Haushalts-, Kassen- und Rechnungssysteme angepasst werden.

Unternehmen und Steuerberatungen können aber schon jetzt – direkt bei Abgabe der Gewerbesteuererklärung – mitteilen, ob sie den Gewerbesteuerbescheid künftig in digitaler Form erhalten wollen. Dazu müssen sie laut BMI einfach beim Online-Portal der Steuerverwaltungen, Mein ELSTER, die Option Elektronischer Zustellwunsch auswählen. Auf diese Weise erhielten die zuständigen Kommunen und Finanzverwaltungen Hinweise zur Nachfrage und könnten die Umstellung der Systeme entsprechend priorisieren. Bis zur Umstellung versende die Kommune weiterhin den Gewerbesteuerbescheid wie gewohnt postalisch.

Der digitale Steuerbescheid ermögliche laut BMI im Vergleich zum Papierbescheid eine schnellere Bearbeitung und einen geringeren Aufwand in der Datenerfassung. Die digitale Zustellung sei dabei ebenso rechtssicher wie der Postversand. Der Digitale Gewerbesteuerbescheid werde im PDF-A3-Format mit eingebettetem XML versendet. Das XML ist laut BMI bundesweit einheitlich und ergänze die bislang rund 600 verschiedenen Formate der Gewerbesteuerbescheide. Das soll insbesondere Unternehmen mit Standorten in mehreren Kommunen sowie Steuerbüros die Arbeit leichter machen.

Der digitale Gewerbesteuerbescheid ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Bund, den 16 Bundesländern sowie Pilotkommunen im Rahmen der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). Das Angebot wurde im Themenfeld Steuern und Zoll als „Einer für Alle“-(EfA)-Lösung konzipiert und bereitgestellt.

red.