Das Carsharing-Angebot in Deutschland wird größer. Das geht aus der Jahresbilanz 2019 des Bundesverbands Carsharing (BCS) hervor. Demnach haben sich im vergangenen Jahr 45 weitere Anbieter auf dem Markt etabliert.
Das stationsbasierte Carsharing weitete sein Angebot nach Angaben des BCS auf 100 neue Orte aus. Anfang des Jahres 2020 bieten damit 226 Unternehmen, Genossenschaften und Vereine an 840 Orten in Deutschland Carsharing an. Dafür stehen insgesamt 12.000 Fahrzeuge bereit. Die Zahl der fahrberechtigten Kunden im stationsbasierten Carsharing stiegt im vergangenen Jahr um 60.000 auf jetzt 710.000.
Das ortsungebundene „free-floating“-Carsharing hat im vergangenen Jahr laut BCS nicht in weitere Orte expandiert. Die Zahl der Städte und Gemeinden mit einem solchen Angebot blieb mit jetzt 17 Orten fast unverändert. Die Zahl der bereitgestellten Fahrzeuge vergrößerte sich jedoch um fast 50 Prozent auf jetzt 13.400 Fahrzeuge.
Der BCS begründet diesen Anstieg der Fahrzeugzahlen vor allem der Markteintritt neuer, großer Anbieter aus der Automobilindustrie und der klassischen Autovermietung. Da die Zahl der Orte mit einem Free-floating-Angebot sich nicht verändert habe, entwickle sich hier ein zunehmender Wettbewerb, meint der Verband.
„Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität“, erklärte BCS-Geschäftsführer Gunnar Nehrke bei der Vorstellung der Jahresbilanz am 18. Februar in Berlin. Je mehr sich das Angebot in der Fläche verbreite, desto mehr Autofahrer könnten ihr eigenes Auto abschaffen, ohne sich in ihrer Mobilität einschränken zu müssen, so Nehrke.
Das stationsbasierte Carsharing hat laut Nehrke die höchste verkehrsentlastende Wirkung. Ein stationsbasiertes Carsharing-Fahrzeug ersetze bis zu 20 private Pkw. „Deswegen ist das Wachstum hier von besonderer verkehrspolitischer Bedeutung“, sagte Nehrke.