Um die Klimaschutzziele zu erreichen, setzt Brandenburg auf Photovoltaik und startet eine Solarausbauoffensive. Kommunen sollen von einem sogenannten Solareuro profitieren.
Energieminister Jörg Steinbach hat Mitte September die Brandenburger Solarausbauoffensive vorgestellt. Sie gibt den Startschuss für weitere Maßnahmen der Landesregierung zum Ausbau der Photovoltaik, die im weiteren Verlauf mit beteiligten Ressorts abgestimmt werden.
„Das Land Brandenburg zählt zu den führenden Bundesländern beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Photovoltaik spielt dabei mit mehr als sechs Gigawatt installierter Leistung eine wesentliche Rolle – was zeigt: Brandenburg hat bereits einiges auf den Weg gebracht“, sagt Energieminister Steinbach. Die Solarausbauoffensive soll für weiteren Schwung beim Ausbau sorgen. Im Fokus stünden dabei insbesondere Dachanlagen, Parkplatz-PV und sonstige besondere Solaranlagen wie Agri- oder Floating-PV. Vor allem sollen Kommunen mehr an der Energiewende teilhaben können. Steinbach unterstütze nachdrücklich die von der Koalition geplante Einführung des sogenannten Solareuro. Analog zum Windeuro (Windenergieanlagenabgabengesetz) sollen Kommunen finanziell von der Solarenergie vor Ort profitieren. „Das ist regionale Wertschöpfung, die zudem den gesellschaftlichen Rückhalt für die Photovoltaik stärkt“, sagt Steinbach.
Brandenburg habe sich viel vorgenommen. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müsse die Photovoltaik deutlich ausgebaut werden. Mit der Energiestrategie 2040 (ES 2040) seien ambitionierte Ziele gesetzt worden. Demnach seien bis 2030 18 Gigawatt (GW) installierter Leistung und bis 2040 33 GW geplant.
Vor diesem Hintergrund werde die Landesregierung im Rahmen der Solarausbauoffensive ein Photovoltaikfreiflächenanlagenabgabengesetz (Solareuro) auf den Weg bringen, sodass Kommunen eine gesetzlich gesicherte finanzielle Beteiligung an PV-FFA erfahren. Des Weiteren wolle sie geeignete Zweckbindungen beim Solareuro festschreiben, unter anderem zur Beteiligung von Kommunen an Bürgerenergiegesellschaften (und insbesondere Energiegenossenschaften), um eine breite finanzielle Teilhabe an Solaranlagen zu ermöglichen und zu fördern. Auch Maßnahmen zum Bilden, Halten und Gewinnen von Fach- und Arbeitskräften in solarenergiebezogenen Tätigkeitsfeldern sollen durchgeführt werden, vor allem im Bereich der Bauelektrik, der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und der Informatik. Geplant sei, Agri-PV und Floating-PV im Rahmen der RENplus-Nachfolgeförderrichtlinie zu fördern. Kommunen sollen beim Wahrnehmen von Wertschöpfungspotenzialen des Solarenergieausbaus unterstützt werden, ebenso wie Bestrebungen zum Ansiedeln der Solarindustrie im Land Brandenburg. Darüber hinaus sollen weitere Maßnahmen erörtert und in die Wege geleitet werden.
red.