Baukasten für Dorf-Apps

Dorf-App Baukasten
Einige Dorf-Apps gibt es schon im Kreis Soest, jetzt sollen es mehr werden: Landrätin Eva Irrgang (Mitte), Dezernent Dr. Jürgen Wutschka (r.) und Abteilungsleiter Jörn Peters (2. v. r.) stellen die Apps zusammen mit Helena Brüggemann (l.) und Waldemar Janzen (2. v. l.) aus der Abteilung Digitales, Energie, Mobilität und Innovation vor. Foto: Birgit Kalle/Kreis Soest

Der Kreis Soest hat in einem Pilotprojekt Modellgemeinden einen App-Baukasten zur Verfügung gestellt. Nun sollen alle Gemeinden im Kreis davon profitieren können.

Was ist los in Anröchte-Berge? Wie läuft das Biwak in Soest-Meckingsen ab? Wer ist in Welver-Schwefe Schützenkönig geworden? Und was steht in Bad Sassendorf-Weslarn im Dorfkalender? Darüber informiert schnell und unkompliziert die jeweilige Dorf-App. Die Dörfer gehören zu den Modellorten im Kreis Soest mit eigener App. Jetzt baut der Kreis Soest nach eigenen Angaben sein Angebot aus und ermöglicht jedem Dorf, eine eigene Dorf-App nach Wunsch zu gestalten.

Die Abteilung Digitales, Energie, Mobilität und Innovation der Kreisverwaltung hat das App-Baukasten-System im Zuge des Projektes „Modellorte für Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ eingeführt. „Dieser App-Baukasten ist kinderleicht zu bedienen“, erklärt Abteilungsleiter Jörn Peters. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine rund einstündige Schulung durch uns reicht, um innerhalb kürzester Zeit einen ersten eigenen Entwurf der gewünschten Dorf-App zu erstellen.“

Individuelle Gestaltung der Dorf-App möglich

Mit Hilfe des Baukastens könne jedes Dorf seine eigene App im eigenen Design aufsetzen und je nach Bedarf mit Inhalten und Funktionen füllen: Ob News, Chatbereich, Kleinanzeigen, Abstimmung und Planung von Dorf-Aktionen oder die Vernetzung von Vereinen und Gruppen – alles sei möglich. Verfügbar sei die App dann als iOS-App, Android-App oder als Web-App.

Entwickelt hat den App-Baukasten die Firma Onair aus Kassel. Kostenfrei könne die Nutzung zwar nicht angeboten werden, wie der Kreis mitteilt, doch die Kreisverwaltung treffe eine Rahmenvereinbarung mit dem Anbieter, über die fest kalkulierte Preisen an die Dörfer weitergegeben werden. Die Kosten belaufen sich, je nach Version, auf zwischen 10 und 25 Euro pro Jahr. 

„Die Apps bieten eine tolle Möglichkeit, ganz unterschiedliche Akteure im Dorf zusammenzubringen und können als Informationsplattform für die Dorfbevölkerung sowie für Vereine und Gruppen, wie zum Beispiel Schützen-, Dorf- und Sportvereine, Kirche oder Energiegemeinschaften dienen“, unterstreicht Eva Irrgang, Landrätin des Kreises Soest. Bisher war es ein Modellprojekt, jetzt soll es allen interessierten Dörfern zugänglich gemacht werden. Die Kreisverwaltung habe den politischen Auftrag erhalten, das Angebot auszuweiten.

Der zuständige Kreis-Dezernent Dr. Jürgen Wutschka nahm die Wünsche der Politik gerne entgegen: „Die App dient dazu, die digitale Kommunikation vor Ort weiter zu verbessern. Wir werden uns jetzt mit den Akteuren in den Dörfern in Verbindung setzen und auf unser Angebot aufmerksam machen. Es gilt, allen interessierten Dörfern eine einfach zugängliche Lösung anzubieten, eigene Dorf-Apps mit Unterstützung durch den Kreis zu entwickeln und zu etablieren. Dabei hoffen wir auf die Unterstützung der Kommunen.“

Mit Hilfe des Baukastens lassen sich übrigens nicht nur Apps für Dörfer entwickeln, auch Vereine oder Veranstaltungen können davon profitieren, wie der Kreis Soest mitteilt. „Das System bietet unendlich viele Möglichkeiten“, erklärt Abteilungsleiter Jörn Peters. Hierzu solle eine Ideenwerkstatt stattfinden.

red.