3D-Solarkataster für Kaiserslautern

3D-Solarkataster
Screenshot des 3D-Solarkatasters, mit dem in Kaiserslautern die Eignung von Gebäuden für Photovoltaik geprüft werden kann. Bild: Stadt Kaiserslautern

Als bundesweit erste Kommune bietet Kaiserslautern ein 3D-Solarkataster mit Potenzialrechner an.

Aus dem zweidimensionalen Solardachkataster wurde in Kaiserslauten ein dreidimensionales Solarkataster, mit dem nicht nur die Dachflächen, sondern auch die Wandflächen in die Berechnung der Photovoltaiktauglichkeit eines Gebäudes einbezogen werden können. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hat das Instrumentarium, mit dem die solare Eignung festgestellt werden kann, ein großes Update erhalten. Das Solarkataster nämlich nicht mehr auf reinen Luftbildern der Stadt, sondern auf einem 3D-Modell.

Das System sei für die Bürgerinnen und Bürger von Kaiserslautern intuitiv bedienbar. Die Gebäudeflächen sind im Stile einer Heatmap voreingefärbt, blau für wenig geeignete Areale, rot für gut geeignete Areale. Ein einfacher Klick auf die jeweilige Dach- oder Wandfläche zeigt die Sonneneinstrahlung im Jahr 2022 an. Im integrierten Solarrechner kann man dann die ungefähren Erträge in kWh/Jahr für eine in Quadratmeter angegebene Solarzellenfläche ermitteln. Er erlaubt auch die Berechnung mit unterschiedlichen Solarzelltypen, die über unterschiedliche Wirkungsgrade verfügen. Zusätzlich wird die ungefähre CO2-Einsparung in kg/Jahr angezeigt.

Das Modell bietet ferner die Möglichkeit, den Sonnenstand und die Verschattung nach Datum und Uhrzeit zu simulieren, was auch in die Potenzialberechnung einfließt. In Zukunft sollen auch die Straßenbäume bei der Verschattung berücksichtigt werden, was die Ausgabe noch präziser machen werde.

„Das ist ein weiterer Baustein der kommunalen Klimaplanung, der sicherlich vielen Hausbesitzern zugutekommen wird“, sagt Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel, der vor zwei Jahren den Anstoß für die Anschaffung der notwendigen Software gegeben hatte. Wie das Stadtoberhaupt erklärt, sei die Stadt mit diesem Angebot in der bundesweiten Spitze: „Kaiserslautern ist die erste Kommune bundesweit, die ein 3D-Solarkataster mit Potenzialrechner anbietet.“ Auch das Solarkataster des Landes sei lediglich in 2D gehalten.

Bei den zur Berechnung verwendeten 3D-Gebäudedaten handelt es sich um Geobasisdaten des Landesamtes für Vermessung und Geobasisinformation des Landes Rheinland-Pfalz. Zur Kalibrierung des Berechnungsmodells und zur Ermittlung der solaren Eignung werden u.a. die frei zugänglichen Daten (mit 22-jährigen Mittelwerten) der die globale Einstrahlung messenden NASA-Erdbeobachtungssatelliten herangezogen.

Das Kataster wurde vom Referat Stadtentwicklung, Stabsstelle Graphische Datenverarbeitung, erarbeitet und steht unter https://geoportal.kaiserslautern.de/solar kostenfrei zur Verfügung. Es wurde in einem responsiven Design erstellt und kann somit auch auf mobilen Endgeräten genutzt werden.

red.