Wie werden Kommunen attraktive Arbeitgeber für Gen Z?

Die Arbeitsplatzsuche der Generation Z findet überwiegend über Suchmaschinen, Online-Jobportale und Social Media statt. Daher sind gut gepflegte Unternehmenshomepages und die Präsenz auf Social-Media-Kanälen wichtig für die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Foto: Adobe Stock/Zoran Zeremski

Wie gelingt es der öffentlichen Verwaltung, gerade junge Menschen anzusprechen und sie als Nachwuchskräfte zu gewinnen? zfm-Beraterin Raza Hoxhaj gibt Antworten.

Zur Generation Z (Gen Z) gehören alle Personen, die überwiegend nach 1999 geboren wurden. Die erste Alterskohorte hat demnach ihre Ausbildung, das Trainee-Programm oder ihren Berufseinstieg bereits absolviert und erste Erfahrungen mit der Arbeitswelt gemacht – und auch die Arbeitswelt konnte einen ersten Eindruck von der neuen Generation gewinnen.

Welche Schlüsse können daraus für die Arbeitswelt im öffentlichen Dienst gezogen werden? Wie können diese Erfahrungen bei der Gestaltung der Arbeitswelt für die zukünftige Gen Z hilfreich sein? Um diese Fragen zu beantworten, soll zunächst die Gen Z genauer in den Blick genommen werden:

  • Angehörige der Gen Z sind Digital Natives, also komplett in der digitalen Welt aufgewachsen.
  • Sie haben einen realistischen Blick auf die Zukunft und die Arbeitswelt.
  • Dies hat den Wunsch nach Stabilität und Sicherheit zur Folge.
  • Zudem ist für sie die Sinnhaftigkeit und die Freude an der (beruflichen) Tätigkeit von großer Bedeutung.

Darauf basierend müssen die Arbeitswelt und insbesondere der öffentliche Dienst Strategien erarbeiten, wie sie diesen Anforderungen gerecht werden.

Das heißt zum Beispiel: Bezogen auf die Technologieaffinität der Gen Z ist ein modern ausgestatteter Arbeitsplatz unabdingbar. Zudem sollte insbesondere der öffentliche Dienst sich nicht nur von einem festgelegten Verfahren leiten lassen, sondern zügig auf eine vorliegende Bewerbung reagieren und das Bewerbungsverfahren transparent machen.

Punkten als krisensicherer Arbeitgeber

Die Arbeitsplatzsuche der Gen Z findet überwiegend über Suchmaschinen, Online-Jobportale, Social Media und Arbeitgeberbewertungsportale statt. Daher sind gut gepflegte Homepages, die Präsenz auf Social Media-Kanälen sowie gute Bewertungen auf entsprechenden Portalen wichtige Bausteine für die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber.

Wegen der bereits erlebten und der erwarteten Krisen wie dem Klimawandel legt die Gen Z viel Wert auf Stabilität und Sicherheit. Der öffentliche Dienst ist ein krisensicherer Arbeitgeber und kann etwa mit unbefristeten Arbeitsverträgen, klaren Entgeltstrukturen und der Möglichkeit zur Übernahme nach der Ausbildung punkten. Die entsprechende Repräsentation als krisensicherer Arbeitgeber mit klaren Strukturen und Leistungs-beurteilungen stellt somit eine wichtige Stellschraube dar.

Kommunalverwaltungen als Dienstleister für Bürgerinnen und Bürger bieten verschiedene Möglichkeiten sinnstiftender Arbeit. Freude an der Tätigkeit sowie ein angenehmes Arbeitsklima lassen sich durch abwechslungsreiche Aufgaben, eine kollegiale Unternehmenskultur, eine fachliche Führung und das Aufzeigen von Entwicklungs-potenzialen bekräftigen. Die Wahrnehmung dieser Anreize kann auf Social Media gezielt gefördert werden, um potenzielle Bewerbende auf sich aufmerksam zu machen. Raza Hoxhaj

Die Autorin: Raza Hoxhaj, Psychologin M. Sc., ist Beraterin bei zfm – Zentrum für Management- und Personalberatung in Bonn.

Zum Weiterlesen

  • Recruiting Trends 2020 – Generation Z, die Arbeitnehmer von morgen, Studie von Centre of Human Resources Information Systems
  • Mörstedt, B. 2018 – Generation Z – geht´z noch? Eine neue Herausforderung für Unternehmen, in Fleiß und Faulheit, interdisziplinäre Beobachtungen, Erfahrungen und Reflexionen
  • Scholz, C. 2014 – Generation Z: Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt