Umfrage zeigt: deutsche Bevölkerung spürt die Folgen des Klimawandels deutlich

Laut einer Umfrage der Initiative „Grün in die Stadt“ nehmen mehr als 80 Prozent der deutschen Bevölkerung eine Zunahme von Extremwetterlagen wie Starkregen, Überschwemmungen, Stürme sowie anhaltende Hitze und Trockenheit wahr. Foto: Adobe Stock/PhotographyByMK

Eine Umfrage der Initiative „Grün in die Stadt“ des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) zeigt: Mehr als 80 Prozent der deutschen Bevölkerung nimmt eine Zunahme von Extremwetterlagen in den vergangenen Jahren wahr. Rund ein Viertel ziehe zudem einen Wohnortwechsel aufgrund von Extremwetter in Betracht.

Im Auftrag der Initiative „Grün in die Stadt“ hat das Marktforschungsinstitut Innofact AG eine repräsentative Online-Umfrage unter 2000 Menschen in Deutschland durchgeführt. Dabei ging es um die Frage, inwieweit sie Klimafolgen und Extremwetterereignisse wahrnehmen.

Im Rahmen der Untersuchung wurden bundesweit Personen ab 18 Jahren befragt. Um Unterschiede zwischen der Stadt- und Landbevölkerung festzustellen, wurde eine Clusterung der Ergebnisse nach Größe der Städte (unter 2000 bis über 500.000 Einwohner) vorgenommen.

Hohe Belastung spürbar

Laut der Umfrage hat sich für mehr als zwei Drittel der Großstädter bereits heute ihre Lebensqualität durch Extremwetter verschlechtert. 77 Prozent der Befragten seien überzeugt davon, dass die Häufigkeit der Extremwetterereignisse auch künftig weiter ansteigt. 79 Prozent nehmen dabei insbesondere die Rekordtemperaturen im Sommer als stark bis teilweise belastend wahr.

57 Prozent der Menschen in Großstädten machen sich laut Umfrage zudem Sorgen um mögliche gesundheitliche Folgen von Extremwetter. Unter den Dorfbewohnern sind es hingegen nur 42 Prozent.

Bild: Initiative „Grün in die Stadt“

Klimaresilienz durch städtisches Grün

Das Bewusstsein für die positiven Effekte von städtischem Grün ist in der Bevölkerung durchaus vorhanden: Fast 90 Prozent der Befragten schätzen den Stellenwert des urbanen Grüns für die Abschwächung von extremen Wetter- und Umweltereignissen als sehr hoch oder hoch ein.

So wirkt Stadtgrün Extremwetter entgegen

  1. Stadtgrün verbessert die Luftzirkulation und sorgt somit für Abkühlung in dicht bebauten Gebieten
  2. Bäume lassen Wasser über ihre Blätter verdunsten. Dadurch entsteht ein Kühlungseffekt, zusätzlich spenden sie Schatten
  3. Begrünte Dächer und Fassaden erleichtern das Regenwassermanagement und wirken als natürliche Klimaanlage
  4. Grünanlagen fungieren als Kaltluft- und Grundwasser-Entstehungsgebiete für ein gesünderes Klima