Öffentliche Toilettenanlagen für alle

Die „Toiletten für alle“ wie hier an der Düsseldorfer Moselstraße sind für mobilitätseingeschränkte Menschen oder Menschen mit anderen Behinderungen gut zugänglich. Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Shoppingmeile, Karneval, die Altstadt mit der „längsten Theke der Welt“ – und vieles mehr: Düsseldorfs Attraktionen ziehen große Menschenmengen an. Für die zahlreichen Stadtbesucher wird ein entsprechendes Aufgebot öffentlicher Toilettenanlagen gebraucht. Dafür setzt die Stadt ein neues Konzept um.

Im April 2022 hat der Rat der Stadt Düsseldorf der Umsetzung des gesamtstädtischen Toilettenkonzeptes „City Toilet“ zugestimmt. Das Ziel: die bedarfsgerechte Bereitstellung von öffentlichen Toilettenanlagen. 2023 wurden laut Stadtverwaltung 22 neue Modultoilettenanlagen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt (630.000 Einwohner) aufgestellt.

Alle Modultoilettenanlagen sind barrierefrei: Die Belange von mobilitätseingeschränkten Menschen wie auch die Bedürfnisse von Menschen mit weiteren Einschränkungen werden berücksichtigt. Unter anderem werden Stufen- und Treppenanlagen durch Rampen ersetzt.

Zudem verfügen die neuen barrierefreien Modultoilettenanlagen über eine selbstreinigende Funktion, sodass den Nutzenden ein hoher hygienischer Standard geboten wird. Eine ständig besetzte Notrufstelle für medizinische Notfälle und Servicerufe sowie ein Beschwerdemanagement gehören ebenfalls zu dem Konzept.

Innen sauber, außen mit Gründach

Aber nicht nur Barrierefreiheit, auch Umweltschutz und Energieeffizienz spielen eine Rolle: So sind alle Modultoilettenanlagen mit einem Gründach und energiesparender LED-Beleuchtung ausgestattet.

Durch einen Ersatz der Zuschlagstoffe im Beton durch Recyclingmaterial von bis zu 30 Prozent konnten darüber hinaus die CO2-Bilanz und der Ressourcenverbrauch reduziert werden. Stadtkämmerin Dorothée Schneider betont: „Die neuen Modultoilettenanlagen leisten in vorbildlicher Weise einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit.“

In der zweiten Jahreshälfte 2023 wurde mit der baulichen Umsetzung der ersten vier Sanierungsstandorte begonnen. „Derzeit ist vorgesehen, die Bauausführung dieser Sanierungen bis Ende März abzuschließen und die sanierten Toilettenanlagen wieder in Betrieb zu nehmen“, so Manuel Bieker von der Stadt Düsseldorf. In diesem Jahr steht zudem die Neuerrichtung von 21 weiteren Modultoilettenanlagen bevor.

Das Konzept sieht aber noch mehr vor: Im Rahmen des Kooperationsprogrammes „City Toilet“ sollen sukzessive weitere Toilettenstandorte generiert werden. Gastronomen und andere Betriebe stellen dabei ihre Toilettenanlagen kostenlos zur öffentlichen Nutzung bereit. Dafür erhalten sie von der Stadt ein monatliches Entgelt zwischen 100 und 150 Euro. Die vertraglichen Vereinbarungen sind flexibel gestaltet, sodass Kooperationspartner kurzfristig teilnehmen oder ihre Teilnahme schnell wieder beenden können.

Die Angebote kommen gut an

Im Rahmen des Kooperationsprogramms liegt derzeit keine direkte Rückmeldung der Bürgerinnen und Bürger vor. „Dennoch kann berichtet werden, dass das Kooperationsprogramm – als Teil des gesamtstädtischen Toilettenkonzepts – gut angenommen wird“, so Bieker. „Das wird unter anderem von den teilnehmenden Kooperationspartnern bestätigt, die überwiegend gutes Feedback erhalten.“ Einen Wermutstropfen gibt es aber: Es sei nicht ganz leicht, Kooperationspartner zu finden.

Dass die Modultoilettenanlagen gut angenommen und gut frequentiert werden, spiegele sich in den vielen positiven Onlinebewertungen sowie den wenigen vorliegenden Beschwerden wider, so Bieker. „Die Nutzungszahlen sowie die positiven Bewertungen im Jahr 2023 liegen durchschnittlich im vierstelligen Bereich.“

Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Anlagen sukzessiv über das Jahr 2023 ausgetauscht wurden und unterschiedlich lange Betriebsdauern vorliegen: zwischen ein und neun Monaten. Für die Modulanlagen, die am längsten im Betrieb sind (neun Monate), liegen die Nutzungszahlen für 2023 zwischen 3000 und 5000 pro Standort.

Red.