Tipps für das Feuerwerk

Beim Stadtfest in Riesa erstrahlt traditionell der Nachthimmel. Foto: Adobe Stock/grki

Feuerwerk ist seit 25 Jahren einer der Eventhöhepunkte im sächsischen Riesa. Veranstaltungsmanager Dirk Mühlstädt erklärt, worauf er bei den Vorbereitungen achtet.

Beim Stadtfest im vergangenen September in Riesa haben Sie ein „Familienfeuerwerk“ veranstaltet. Warum haben Sie den Familienaspekt betont?

Dirk Mühlstädt: Das war zu einer Zeit, als wegen Corona Planungen schwierig waren. Normalerweise gehört zum Stadtfest ein großes Feuerwerk für die Erwachsenen um Mitternacht, und zu einem früheren Zeitpunkt gibt es eine Veranstaltung für jüngere Zuschauer: mit weniger Höhenfeuerwerk als für die Großen und mit mehr Knalleffekten. Im vergangenen September haben wir die beiden Shows zusammengelegt: Das Feuerwerk leuchtete fünf Minuten, damit war es kürzer als sonst, es fand früher statt und war kleiner. Im Juli beim nächsten Stadtfest wird es wieder mehr Feuerwerk geben.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie ein solches Angebot planen?

Mühlstädt: Wichtig ist der Zeitfaktor – Feuerwerk geht nicht über Nacht. Ich plane mindestens ein halbes Jahr im Voraus. Aktuell kommen Lieferprobleme dazu, insbesondere verursacht durch Corona. Feuerwerk braucht aber insgesamt Zeit, allein wegen der Genehmigungen, die eingeholt werden müssen.

Wie gehen Sie vor?

Mühlstädt: Als Erstes nehme ich Kontakt zu Unternehmen auf: Ich sage, was wir haben möchten und über welches Budget wir verfügen. Der Pyrotechniker prüft, ob Wunsch und Budget zusammenpassen und macht ein Angebot. Wenn alles passt, muss er die Genehmigungen einholen. Für Riesa zum Beispiel beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, weil das Feuerwerk nicht weit von der Elbe entfernt stattfindet.

Worauf achten Sie beim Aufbau?

Mühlstädt: Waldbrandgefahr kann ein Problem sein, das müssen wir unbedingt im Blick haben: Das Feuerwerk wird also nicht in Waldnähe gezündet. Wenn es an den Aufbau geht, sperren wir eine Fläche ab – dort haben nur die Feuerwerker Zugang. Man braucht zudem ausreichend Abstand zu Häusern. Das Feuerwerk in Riesa hat oft im Stadtpark stattgefunden, jetzt zuletzt war es dagegen dichter dran am bebauten Gebiet, aber vom nächsten Haus rund 30 Meter entfernt.

Was kostet es, wenn Sie in das Programm für das Stadtfest in Riesa ein Feuerwerk aufnehmen?

Mühlstädt: Unser Familienfeuerwerk im vergangenen September hat rund 3800 Euro gekostet. Das große Feuerwerk jetzt im Juli etwa das Doppelte.

Zu laut für Tiere, zu viel Feinstaub: Feuerwerk findet nicht nur Befürworter – wie gehen Sie mit Einwänden um?

Mühlstädt: Diese Einwände sind in Riesa kaum zu hören – das Feuerwerk ist ein Ereignis, über das sich die meisten freuen. Dennoch haben wir uns natürlich mit dem Thema auseinandergesetzt.

Mit welchen Konsequenzen?

Mühlstädt: Wir stimmen uns mit dem Tierpark ab, und das Feuerwerk wird nicht in dessen Nähe gezündet. Lärm und Feinstaub stehen ebenfalls dem Stadtfest-Highlight nicht entgegen: In dem Rahmen, in dem wir Feuerwerk in Riesa zünden, ist das problemlos vertretbar.

Interview: Sabine Schmidt

Zur Person: Dirk Mühlstädt ist Veranstaltungsleiter bei der Sachsen-Arena, einer Mehrzweckhalle in der sächsischen Stadt Riesa (rund 30.000 Einwohner).

Foto: Alexander Schröter, Riesa