Die Zeppelin Universität Friedrichshafen und das zfm – Zentrum für Management und Personalberatung haben den Anteil an Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen untersucht. Das Ergebnis: Die Kommunen erfüllen die Gesetzesvorgaben zur Besetzung von Frauen in Führungspositionen bislang nicht.
Laut der Studie “Repräsentation von Frauen im Top-Management-Organen öffentlicher Unternehmen: Ein deutschlandweiter Städtevergleich” liegt der durchschnittliche Frauenanteil auf Landesebene aktuell bei 20,4 Prozent. Bei den Kommunen sind es 20,6 Prozent.
Die Studie zeigt deutliche regionale Unterschiede: Öffentliche Unternehmen im Osten Deutschlands sind zum Teil erheblich erfolgreicher als der Bundesdurchschnitt bei der Stellenbesetzung mit weiblichen Führungskräften.
Den höchsten Frauenanteil auf kommunaler Ebene weist Schleswig-Holstein auf (32,0 Prozent). Es folgen Thüringen (29,2 Prozent), Brandenburg (28,6 Prozent) und Sachsen-Anhalt (27,0 Prozent).
Geeignete Kandidatinnen aktiv ansprechen und ermutigen
Im Branchenvergleich sind Frauen im öffentlichen Sektor am häufigsten in den Bereichen „Gesundheit- & Sozialwesen“ (34,5 Prozent), „Bildung, Wissenschaft & Forschung“ (32,9 Prozent) und „Krankenhäuser“ (25,5 Prozent) repräsentiert. Am geringsten ist der Frauenanteil bei technischen Branchen wie „Energie-/Wasserversorgung & Stadtwerke“ (11,4 Prozent) und „IT/Digitalisierung & Telekommunikation“ (7,1 Prozent).
„Es gibt noch viel zu tun“, sagt Edmund Mastiaux, Geschäftsführer des zfm. „Keine Gebietskörperschaft und kein öffentliches Unternehmen kann es sich mehr erlauben, das vorhandene Potenzial weiblicher Führungskräfte bei der Besetzung entsprechender Spitzenpositionen nicht auszuschöpfen.“
Er betont, dass es genügend Kandidatinnen auf dem Markt gebe, die die erforderlichen Qualifikationen mitbringen. Die öffentliche Hand solle geeignete Kandidatinnen aktiv ansprechen und ermutigen, ihre Managementfähigkeiten unter Beweis zu stellen.