Straßenleuchten für Randlagen

Solarleuchte; Bayreuth
Sie bringen die neue Technik auf den Weg: (v.l.) Eckersdorfs Bürgermeisterin Sibylle Pichl; Projektingenieurin Anna Lebioda und Guido Müller, Leiter Netzbetrieb, beide von den Stadtwerken Bayreuth. Foto: Stadtwerke Bayreuth

Wenn ein Anschluss ans Stromnetz wirtschaftlich nicht zu stemmen ist, können solarbetriebene Straßenleuchten ins Spiel kommen: Gemeinsam mit den Stadtwerken Bayreuth erprobt die bayerische Gemeinde Eckersdorf die neue Technik im Rahmen eines Pilotprojekts.

Dunkle Ecken sind nachts oft ein Problem: Man sieht andere Verkehrsteilnehmer erst spät. Zudem fühlen sich viele Menschen in einer dunklen Umgebung unwohl. Überall Straßenleuchten aufzustellen, ist aber eine große Herausforderung für Kommunen, weil ein Anschluss ans Stromnetz über viele hundert Meter sehr teuer ist. Eine nachhaltige Lösung für das Problem bieten die Stadtwerke Bayreuth: Straßenleuchten, die mit Sonnenstrom leuchten. Ein Anschluss ans Stromnetz ist in diesem Fall dank der verwendeten Akkus nicht nötig. Diese Leuchten können beispielsweise bei Rad- und Fußwegen oder entlegeneren Bushaltestellen für mehr Sicherheit sorgen.

Im Rahmen eines Pilotprojekts haben die Stadtwerke Bayreuth eine Solarleuchte in Eckersdorf (5000 Einwohner) aufgestellt: Den Fuß- und Radweg zwischen der Kreisstraße BT14 und dem Ortsteil Forst erhellt seit Juli 2022 eine vier Meter hohe Leuchte, an deren Spitze ein Photovoltaikmodul befestigt ist.

Da die Energie nachts gebraucht wird, wenn keine Sonne scheint, befindet sich in der Laterne ein Akku, der den erzeugten Strom speichert. Solarpanel und Akku sind so dimensioniert, dass die Leuchte auch im sonnenarmen Winter ausreichend Strom zur Verfügung hat. Der Verbrauch selbst ist gering, weil das Licht mittels stromsparender LED-Technik erzeugt wird. Die Lampe leuchtet bedarfsgerecht und damit verbrauchsoptimiert: In den Abend- und Morgenstunden mit voller Leistung. In den Nachtstunden wird die Leuchtstärke automatisch reduziert.

Ein weiterer Vorteil der Solarleuchte: Dank der LED-Technik ist die Solarleuchte gegenüber konventionellen Lampen deutlich insektenfreundlicher und sie erzeugt deutlich weniger Lichtverschmutzung. Die Kosten in Höhe von rund 5000 Euro für das Pilotprojekt übernehmen die Stadtwerke Bayreuth.

Bürgermeisterin Sybille Pichl ist gespannt auf die Ergebnisse: „Ein wichtiger Aspekt ist, dass für unsere Gemeinde keinerlei Energiekosten anfallen und der eingesetzte Strom vollkommen nachhaltig ist. Ich bin gespannt, wie das Fazit des Pilotprojekts bei uns ausfällt.“

Straßenleuchten in der Probephase

Die Solarleuchte in Eckersdorf sei ein ausgereiftes Produkt, sagt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. „Der Hersteller verspricht, dass sie zehn Jahre wartungsfrei arbeitet. Zudem ist sie in einem Temperaturbereich von minus 40 bis plus 70 Grad einsatzfähig. Und sie ist schlau, denn sie regelt sich je nach Akkustand selbst. Man kann ihr Energiemanagement aber auch händisch programmieren.“

Er sei der Gemeinde Eckersdorf dankbar, dass man hier gemeinsam Erfahrungen im Realbetrieb sammeln kann. Denn ins Angebotsportfolio wolle man sie erst dann fest aufnehmen, wenn die Leuchten die Nagelprobe in der Region Bayreuth bestanden haben. „Wir gehen fest davon aus, dass sich die Solarleuchte bewährt – das muss sie aktuell noch ein paar Wochen unter Beweis stellen. Demnächst wollen wir ein gemeinsames Fazit ziehen.“

Neben dem Modell in Eckersdorf testen die Stadtwerke Bayreuth Solarleuchten anderer Hersteller. Eine steht in der Gemeinde Heinersreuth. Weitere haben die Stadtwerke Bayreuth auf eigenen Grundstücken installiert. So wolle man wertvolle Erfahrungen sammeln, erklärt Bayer. „Sobald die Solarleuchten unsere Tests bestanden haben, hoffen wir, dass wir Eckersdorf und viele weitere Kommunen in der Region für diese neue Technik begeistern können.“

Jan Koch


Der Autor

Jan Koch ist Pressesprecher der Stadtwerke Bayreuth.