Stadtentwicklung durch Digitalisierung

Jena hat viel vor: Die Stadt will durch die Maßnahmen gerechter, nachhaltiger und innovativer werden. Foto: Adobe Stock/DZiegler

Die Stadt Jena hat ihre Smart City-Strategie der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Papier umfasst fünf Kernbereiche – unter anderem Wissenstransfer, Bürgerbeteiligung und Klimagerechtigkeit.

Gemeinsam mit der Stadtgesellschaft hat die thüringische Stadt Jena eine Smart City-Strategie erarbeitet, die dem Stadtrat am 22. Februar vorgelegt wird. Zentrales Element des Strategiepapiers: die Frage, wie man mit Hilfe von Digitalisierung Wissen für die Stadt schaffen und nutzen kann, um Jena „gerecht, nachhaltig und innovativ“ weiterzuentwickeln sowie einen Mehrwert für die Bürger zu bieten.

Manuela Meyer, Digitalisierungsbeauftragte von Jena (105.000 Einwohner) und Gesamtprojektleiterin des Smart City-Projektes, stellte die fünf Kernbereiche der Smart City-Strategie in einer Pressekonferenz vor. Ein zentraler Punkt im Strategiepapier ist die Förderung von digitalen Kompetenzen, Professionalisierung und Wissenstransfer.

Die Stadt will mehr bedarfsgerechte und lebensbegleitende Bildungsangebote und Austauschplattformen für Stadtgesellschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft anbieten, um die digitalen Kompetenzen von Bürgern und Fachkräften zu fördern. Geplant ist ein „Ökosystem des Wissenstransfers und der Vernetzung“, etwa durch Tagungen, Forschungsprojekte und Hackathons.

Auch mehr Teilhabe, Bürgerbeteiligung und digitale Souveränität soll die Smart City-Strategie ermöglichen. Ziel ist, dass die Stadtgesellschaft zur Gestaltung und zu den Inhalten des digitalen Raums beitragen kann. Dafür wollen die Verantwortlichen unter anderem den Zugang zu digitalen Endgeräten barrierearm zur Verfügung stellen.

Digitale Transformation in der Stadt

Ziel der Smart City-Strategie ist es zudem, Jena als Standort für Digitalisierung und Innovation zum Vorreiter zu machen. Dafür sollen Experimentierräume geschaffen, die dazugehörige Innovationskultur gefördert sowie Digitalisierungs- und Innovationsprojekte und eine aktive Startup-Kultur in Jena unterstützt werden. Auch die internen Prozesse des Stadtverbundes wollen die Verantwortlichen optimieren und digitalisieren.

Die Stadt will darüber hinaus urbane Daten und Informationen transparent allen zur Verfügung stellen. Dabei liegt der Fokus auch auf der Beachtung des Datenschutzes und der IT-Sicherheit. Die Daten sollen über eine urbane Datenplattform (UDP) durch geeignete Auswertungstools für die Stadtgesellschaft aufbereitet werden.

Ein weiteres wichtiges Ziel: Jena als Wohn-, Arbeits- und Lebensstandort zukunftsfähig und klimagerecht weiterzuentwickeln. Der Einsatz von digitalen Technologien soll zur Bewältigung aktueller Herausforderungen und deren Auswirkungen im Stadtraum beitragen. Neben dem Klimawandel und seinen Folgen gehören dazu auch die Überalterung der Gesellschaft, der Fachkräftemangel sowie die zunehmende Nutzungskonkurrenz in Bezug auf städtische Flächen.

Das Smart City-Team hat neun Maßnahmenbündel aus rund 50 Teilmaßnahmen erarbeitet. Durch die Smart City-Strategie soll ein großes Gesamtbild entstehen, bei dem keine Maßnahme für sich alleine steht, sondern alles miteinander verknüpft ist und schließlich in der Gesamtheit Wirkung entfalten wird.