Schutzkonzepte für Klimarisiken

Eine Studie der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU Kaiserslautern) hat Maßnahmen im Umgang mit Klimarisiken untersucht. Im Fokus standen auch Schutzkonzepte für Kommunen.

Dach- und Fassadenbegrünung ist eine der Maßnahmen, um Kommunen besser gegen Hitzestress zu wappnen. Foto: Adobe Stock/Frank

Wissenschaftler der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU Kaiserslautern) haben im Auftrag der Initiative „Verantwortung Wasser und Umwelt“ untersucht, welche Maßnahmen Städte und Gemeinden gegen Extremwetterereignisse ergreifen können. Vorgestellt wird die Untersuchung „Vom Starkregen-Management zur klimaresilienten Stadt“ am 13. Mai auf der Fachmesse IFAT in München.

Um Städte und Gemeinden zu präparieren, seien Klimaanpassungskonzepte notwendig, so die Wissenschaftler. Gefordert seien dabei Hausbesitzer genauso wie Vermieter. Vor allem aber müsse es in den Rathäusern einen „Klimaplanungswandel“ geben. „Ohne eine ‚Klima-Risiko-Task-Force‘ bei Bund, Ländern, Kommunen, Energie- und Wasserversorgern wird es nicht mehr gehen“, so Studienleiter Prof. Theo Schmitt. Vor allem der Staat müsse jetzt effektiv und entschlossen gegen die wachsenden Gefahren durch extreme Wetterlagen vorgehen.

Zentrale Forderungen der Studie sind unter anderem:

  • Gefahren- und Risikokarten zu Starkregen und Hochwasser sollen lokal – Straße für Straße – aufklären
  • Frühwarn- und Informationssysteme, die rechtzeitig alarmieren
  • Regenwassermanagement – unter anderem Regenbassins, oberirdische Sammelflächen, Flutmulden, „Notwasserwege“
  • Städte „wassersensibel“ entwickeln: Gebäude anders bauen und umbauen – von der Dachbegrünung bis zum Schutz von Tiefgaragenzufahrten, Kellereingängen und Kellerschächten
  • Überflutungsschutz von Straßentunneln und unterirdischen Gleisanlagen
  • Warnsysteme an Unterführungen
  • Mehr Grundwasser durch mehr Versickerung von Regenwasser – Stichworte: „Schwammstadt“ und „blau-grüne Stadt“
  • Regenwasser verstärkt als Brauchwasser nutzen, ebenso „Grauwasser“ – also leicht verschmutztes Abwasser (z.B. Nutzung von Duschwasser für die Toilettenspülung)
  • Die Entnahme von Wasser besser steuern: Trinkwasserversorgung koordinieren, dazu eine stärkere Vernetzung der kommunalen Anlagen zur Wasserversorgung und regionale Verbundsysteme zur Fernwasserversorgung
  • Grünanlagen als „Klimakomfortinseln“ – ein Netz an Grün- und Freiflächen schaffen
  • Kraftwerke im Verbund koordinieren, um in kritischen Situationen Engpässe bei der Kühlwasserversorgung zu überbrücken
  • Mehr Stromerzeugung durch erneuerbare Energien, dazu mehr dezentrale Anlagen.

red.