Um das Ansteckungsrisiko in Klassenzimmern und Kindertagesstätten zu reduzieren, hat die Stadt Offenbach Ende des vergangenen Jahres 1000 mobile Luftfiltergeräte in den Räumlichkeiten installieren lassen.
Seit Beginn des Schuljahres 2021/2022 setzt die Stadt Offenbach (Hessen, rund 128.000 Einwohner) 1000 mobile Luftfiltergeräte in den Schulen und Kindertagesstätten ein, um die Ansteckungsgefahr durch Corona-Viren zu minimieren. Die Geräte sind Teil der städtischen Strategie zur Sicherung des Unterrichts und des Betreuungsangebots während der Corona-Pandemie. Die Erfahrungen sind durchweg positiv – nicht zuletzt wegen des nahezu geräuschlosen Betriebs.
Eingesetzt wurden die Geräte zuerst in den Klassen eins bis sechs sowie in Kindertagesstätten. Sie kamen gezielt dort zum Einsatz, weil sich Kinder unter zwölf Jahren bis dahin nicht impfen lassen konnten. Neben regelmäßigen Tests, Aufklärungsarbeit und Impfungen sind die mobilen Luftfiltergeräte Teil der Offenbacher Strategie zur Aufrechterhaltung des Unterrichts und der Kinderbetreuung. Schuldezernent Paul-Gerhard Weiß sagte im Dezember 2021: „Wir haben in den vergangenen Monaten mit Hygienekonzepten alles darangesetzt, den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten.“
Förderung vom Land Hessen
Schon zu Beginn des Jahres 2021 beschaffte die Firma GBM Service GmbH der Stadtwerke Offenbach im Auftrag des städtischen Baumanagements 200 mobile Luftfiltergeräte. Zum Sommer folgten weitere 800 Stück. Die Geräte wurden in einem Prüfprozess so ausgewählt, dass sie der Vorgabe des Umweltbundesamtes (UBA) vom 21. Juli 2020, der Verkehrssicherungspflicht und den Anforderungen des Arbeitsschutzes genügen.
Dank der Förderungen des Landes Hessen belief sich der städtische Eigenanteil der 210.000 Euro teuren Anschaffung auf lediglich 25 Prozent. Die Geräte wurden über eine öffentliche Ausschreibung beschafft – eine europaweite Ausschreibung brauchte es nicht, da das finanzielle Volumen knapp unter dem EU-Schwellenwert lag.
An allen Offenbacher Schulen und Kitas werden die Geräte LR 500 Luftreiniger der Firma Beurer eingesetzt. Sie wurden durch GBM Service in den Einrichtungen installiert – über den Gebäudebetreiber erfolgen auch die Wartung, Reinigung und notwendige Filterwechsel. Die Mitarbeiter der Schulen und Kitas bedienen die Geräte eigenständig.
Dreifaches Filtersystem für mehr Sicherheit
Paul-Gerhard Weiß meint: „Die Luftfilter können das Lüften durch offene Fenster nicht ersetzen, sie schaffen aber zusätzliche Sicherheit.“ Die Unterrichts- und Betreuungsräume an Schulen und Kitas, die sich gut belüften lassen, wurden mit insgesamt 700 mobilen Luftfiltergeräten der Luftfilterklasse HEPA 13 ausgestattet. Diese Geräte dienen zur zusätzlichen Unterstützung der Hygienesituation in dem Zeitraum zwischen der regelmäßigen Lüftung der Unterrichtsräume.
Die restlichen Geräte kommen in Innenräumen zum Einsatz, in denen nur unzureichend gelüftet werden kann. Dort ergänzt jeweils ein weiteres mobiles Luftfiltergerät das dort schon vorhandene. Dadurch werden auch die Anforderungen des UBA erfüllt, das in ungenügend belüftbaren Räumen eine höhere Luftwechselrate für mobile Luftfiltergeräte vorgibt.
Auch Mensen und andere Schulräume wurden, wenn erforderlich, mit den Filtern ausgerüstet. Alle Geräte, die an Offenbacher Schulen und Kitas eingesetzt werden, verfügen dabei über ein dreifaches Filtersystem zur Luftreinigung – dieses besteht aus einem Vorfilter, einem Aktivkohlefilter und einem HEPA 13-Filter. Im automatischen Betrieb sind die Geräte nahezu geräuschlos.
Zusätzlich ist eine Luftreinigung durch zuschaltbares ultraviolettes Licht möglich. Unverzichtbar bleibt aber neben Masken und Tests die regelmäßige Querlüftung der Räume alle 20 Minuten für je fünf Minuten. Dies stellt auch den notwendigen Austausch von CO2-haltiger Raumluft gegen Frischluft sicher. Isabel Ahrens
Die Autorin: Isabel Ahrens ist Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Offenbach.