Neues Analyse- und Entscheidungsmodell für Abwasseranlagen

Die Abwasserwirtschaft ist für Kommunen ein langfristiges und kostenintensives Thema. Das Analysemodell S-Zobba Abwasser dient der Beurteilung und Bewertung von Abwasseranlagen. Die Entwicklung des Modells wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Die Abwasserbeseitigung ist eine der klassischen Aufgaben der Siedlungswasserwirtschaft. Es ist die umfassende, geordnete und sichere Sammlung und Ableitung von reinigungsbedürftigem Abwasser mit Berücksichtigung des Boden- und Grundwasserschutzes. Das geschieht über systematisch angelegte Leitungen, Kanäle und andere baulichen Einrichtungen innerhalb von Siedlungen. Gleichzeitig zählen die Anlagen zur Abwassersammlung und -ableitung aufgrund langfristiger hoher Kapitalbindungen zu den wesentlichen kommunalen Anlagevermögen. Nicht selten sind es die größten kommunalen Anlagevermögen überhaupt.

Das Ingenieurbüro Scheffler in Kassel hat das erweiterte Analyse- und Entscheidungsmodell S-Zobba Abwasser entwickelt. S-Zobba Abwasser steht für zustandsorientierte Beurteilung und Bewertung von Anlagen – Teil Abwasser. Es ermöglicht die Planung und Durchführung von Sanierungen erdverlegter öffentlicher und privater kreisförmiger Entwässerungsanlagen.

Das Tool vereint die Bewertungskriterien Umwelt, baulicher Zustand, Betrieb und Kosten in sich. Zudem ermöglicht es realitätsnahe Bewertungen und Beurteilungen von umfassenden Entwässerungssystemen. Es ist auch für kleinere Anlagen im ländlichen Raum anwendbar.

Das Programm ist auf die schnelle Gewinnung von wichtigen Informationen wie Substanzwertangaben, Restnutzungsdauer oder Vermögensbewertungen von baulichen Einrichtungen abgestellt. Es dient der zustandsorientierten Klassifizierungen und Bewertungen und liefert Handlungsschwerpunkten sowie Steuerparameter für die Werterhaltung. Das Modell wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Die Objektanalysen und Datenauswertungen in S-Zobba Abwasser erfolgen in einem mehrstufigen Prozess, der in sechs Hauptmodule unterteilt ist.

Objektbeurteilung

  • Zustandsklassifizierung mit vorläufigem Sanierungsbedarf (Sanierungsdringlichkeit und -umfang auf Grundlage des größten Einzelschadens)

  • Gezielte Einbeziehung ökologischer, hydraulischer und baulicher Parameter und deren Wechselwirkungen

  • Vorläufige Wertminderung

  • Objektspezifische Kenndaten (etwa für Vergleichszwecke des Objektes mit anderen bau- und funktionsgleichen Einheiten innerhalb des Entwässerungssystems)

Wertminderungsuntersuchung

  • Verifikation der vorläufigen Wertminderung

  • Endgültiger objektspezifischer Sanierungsbedarf (mit Sanierungsdringlichkeit und -umfang)

  • Endgültige objektspezifische Wertminderung

Substanzwertanalyse

  • Restnutzungsdauern

  • Abnutzungsvorräte; Substanzwerte absolut (monetär) und relativ (bezogen auf die Wiederbeschaffungskosten)

  • Nutzungsdauern

  • Anlagentechnische Vermögenswerte

Wirtschaftlichkeitsberechnung

  • Vergleichende Untersuchung von bis zu vier Sanierungsalternativen, jeweils als pauschale Investition oder als Investitionsfolge

  • Berechnung von Projektkostenbarwerten nicht nur als Funktion der Zeit, sondern auch als Funktion der baulichen Substanz

  • Objektscharfe Berechnungsergebnisse

  • Kostengünstigste Sanierungsalternative

Kosten-Nutzen-Untersuchung

  • Berücksichtigung von Nutzeneffekten bei Vorbereitungen auf Entscheidungsfindungen

  • Gesamtwirtschaftliche Vorzugslösung durch Berücksichtigung qualitativer und quantitativer Kosten-Nutzen-Wertungskriterien

Sensitivitätsanalyse

  • Empfindlichkeitsprüfung entscheidungsrelevanter Parameter

  • Ausgabe kritischer Werte

Info: Mehr Informationen und die Anforderung der Testversion gibt es hier: SV- und Ing.-Büro Dr.-Ing. Scheffler