Neue Gemeinschaftsunterkunft in Weikersheim

Gemeinschaftsunterkunft
Besichtigung der Gemeinschaftsunterkunft in Weikersheim (v.l.): Landrat Christoph Schau-der, der Amtsleiter für Immobilienmanagement, Joachim Aragón, Sachgebietsleiter Jürgen Fickel, Sozialdezernentin Elisabeth Krug, Finanzdezernent Torsten Hauck, der Amtsleiter für soziale Sicherung, Teilhabe und Integration, Mathias Gruhl, sowie Bürgermeister Nick Schup-pert. Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Markus Moll

Für die Aufnahme von Flüchtlingen wurde in Weikersheim eine neue Gemeinschaftsunterkunft fertiggestellt. Die Wohncontainer-Anlage entstand auf dem Straßenmeisterei-Stützpunkt.

Auf dem Geländes des Straßenmeisterei-Stützpunkts der Stadt Weikersheim in Baden-Würtemmberg ist eine neue Gemeinschaftsunterkunft entstanden. In der Wohncontainer-Anlage auf insgesamt 735 Quadratmetern Nutzfläche können ab sofort bis zu 66 geflüchtete Menschen untergebracht werden. Das berichtet das Landratsamt Main-Tauber-Kreis.

Landrat Christoph Schauder verwies bei einem Besichtigungstermin anlässlich der Fertigstellung auf den weiterhin dynamischen Zugang von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, vor allem aber von Asylantragstellern aus anderen Ländern. Wurden im vergangenen Jahr im Zeitraum von Januar bis August 2022 insgesamt 12.526 Asylsuchende in Baden-Württemberg registriert, stieg deren Zahl in diesem Jahr für den gleichen Zeitraum von Januar bis August 2023 auf 21.010 Asylsuchende. Dies entspricht einem Anstieg um zwei Drittel beziehungsweise 67 Prozent. Dem Main-Tauber-Kreis sind laut Landratsamt im Zeitraum Januar bis August 2022 insgesamt 339 Personenzugewiesen worden, wogegen die Zuweisungen im laufenden Jahr von Januar bis August insgesamt bereits 526 Personen betragen haben; dies entspricht einem Plus von mehr als 55 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Kapazitäten weiter ausbauen

„Aus diesen Zahlen wird zum einen deutlich, dass wir die Platzkapazitäten dringend weiter ausbauen müssen. Dabei setzen wir weiterhin auf eine gute, vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden“, erklärt Landrat Schauder. „Vor allem bin ich sehr froh, dass wir nun wieder einen Standort in Weikersheim haben, nachdem hier bereits im Zuge der damals hohen Flüchtlingszugänge in den Jahren 2015 bis 2017 zwei Containeranlagen in der Nähe des Bahnhofs aufgestellt waren.“

Die Containeranlage ist als temporäre Unterbringung für einen Zeitraum von 24 Monaten vorgesehen, wie das Landratsamt mitteilt. Mit der neuen Gemeinschaftsunterkunft in Weikersheim und der kürzlich fertig gestellten Unterkunft „Zwischen den Bächen“ in Bad Mergentheim werden im Main-Tauber-Kreis in der vorläufigen Unterbringung des Kreises rund 1000 Plätze in 14 Unterkünften zur Verfügung stehen.

Bürgermeister Nick Schuppert würdigte das große Einvernehmen, mit dem der Gemeinderat der Stadt Weikersheim das Projekt unterstützt hat. Das städtische Bauamt habe die technischen Arbeiten begleitet, beispielsweise den Anschluss an die Kanalisation. „Wir bekennen uns dazu, dass auch die kleineren Kommunen im Landkreis an der Flüchtlingsunterbringung mitwirken müssen und nicht nur die großen“, sagte Schuppert. Auch bei der Kommunalen Anschlussunterbringung sei die Stadt gut aufgestellt, ein ehrenamtlicher Helferkreis bringe sich engagiert ein. „Hinsichtlich der neuen Gemeinschaftsunterkunft pflegen wir den Austausch mit der Nachbarschaft und hoffen auf eine hohe Akzeptanz. Ebenso wünschen wir uns, dass die Menschen sich gut verhalten, die zu uns kommen“, erklärte der Bürgermeister.

Die Containeranlage wurde nach Angaben des Landratsamts zunächst für zwei Jahre gemietet. Über die Mietkosten der Containeranlage hinaus wurden rund 290.000 Euro in das Herrichten der Stellfläche sowie die Bereitstellung der Strom- und Wasserversorgung investiert.

red.