Modellregionen der Energiewende: Wasserstoffforschung in Sachsen-Anhalt

Zwei Wasserstoffprojekte aus Sachsen-Anhalt sind für den „Ideenwettbewerb Reallabore der Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) ausgewählt worden. Der Erfolg setzt ein Signal für den Strukturwandel in der Kohleregion.

Im Rahmen des Projektes „GreenHydroChem“ soll am Chemiestandort Leuna (Saalekreis) unter anderem eine 50-Megawatt-Elektrolyseanlage errichtet werden. Im Energiepark Bad Lauchstädt soll die mitteldeutsche Modellregion für Erzeugung, Transport, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff weiter vorangetrieben werden.

Aus 90 Bewerbungen hat das BMWi Mitte Juli bundesweit 20 Konsortien prämiert, die Reallabore planen. Diese können nun Anträge für Fördermittel stellen. Dafür stellt das Ministerium jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Projekte in den Strukturwandelregionen stellt der Bund zusätzliche 200 Millionen Euro zur Verfügung.

Grüner Wasserstoff entsteht, wenn Wasser mittels Strom aus erneuerbaren Energien in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt wird (Elektrolyse). Dieser umweltfreundlich erzeugte Wasserstoff kann entweder gespeichert und später für die Stromerzeugung genutzt oder als CO2-neutraler chemischer Grundstoff oder Kraftstoff veredelt werden.

Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Armin Willingmann erklärte, grüner Wasserstoff sei ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende. Das Thema werde mit Blick auf den anstehenden Strukturwandel in den Kohleregionen noch zusätzlich Bedeutung gewinnen. „Das Entstehen einer mitteldeutschen Modellregion in dieser Zukunftstechnologie stellt die Weichen für hochwertige Arbeitsplätze und künftige Wertschöpfung“, so Willingmann.

Partner der Projekte in Sachsen-Anhalt sind unter anderem Siemens, Linde, VNG, 50Hertz sowie das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle. Die Projekte bauen auf den Aktivitäten des Konsortiums Hypos (Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany) auf, das seit 2013 die Kompetenzen in Wirtschaft und Wissenschaft in Mitteldeutschland in Bezug auf grünen Wasserstoff bündelt.

Info: Informationen des Bundeswirtschaftsministeriums über die ausgewählten 20 „Reallabore der Energiewende“