Mobil mit Künstlicher Intelligenz

KI; Elektrobus; Verkehr; Mobilität; Zukunft; Künstliche Intelligenz
Noch ist das Zukunftsmusik — dies ist auch kein Foto, keine Abbildung aktueller Realität, sondern ein Bild, das KI erzeugt hat: die Vision eines selbstfahrenden Elektrobusses. Foto: Adobe Stock/Altair Studio

Smart, leise, abgas- und staufrei, pünktlich, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtet: Zumindest einiges könnte bald Realität werden — mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Ein Modellprojekt macht sich schon mal auf den Weg, und die Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert stellt es vor.

Die steigende Nachfrage nach Mobilität im Personen- wie im Güterverkehr zeigt, dass Menschen und Unternehmen in Deutschland auch zukünftig mobil sein möchten. Prognosen bestätigen, dass der Verkehr in Deutschland in den nächsten Jahren auf allen Verkehrsträgern signifikant zunehmen wird und die Nachfrage nach klimafreundlichen Angeboten weiter wachsen wird.

Um diesen zunehmenden Bedarf zu bewältigen, können Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) helfen, den Verkehr sicherer, effizienter und klimafreundlicher zu machen. Mit autonom fahrenden Zügen, Shuttles und Fahrzeugen können zum Beispiel bessere on demand- und individuelle Mobilitätsangebote ermöglicht werden. Beim Schienenverkehr können wir wiederum durch eine effiziente Planung die Auslastung der Züge erhöhen, um so mehr Güter auf die Schiene zu verlagern.

Durch optimierte Ampelschaltungen, smarte Verkehrslenkung, on demand-Shuttles oder autonom fahrende Fahrzeuge können der Verkehrsfluss und das Mobilitätsangebot in unseren Städten und Kommunen deutlich verbessert werden.

Digitalisierung und KI bergen ein riesiges Potenzial, eine effizientere Mobilitätslandschaft und Logistik zu prägen, die auf die Bedürfnisse der Menschen und Ansprüche der Unternehmen abgestimmt ist.

Weniger CO2 durch smarte Lösungen

Für eine optimale Verknüpfung von verschiedenen Verkehrskomponenten und eine nahtlos aufeinander abgestimmte multimodale Mobilitätskette braucht es zwingend eine bessere Verfügbarkeit von Daten und deren Auswertung in Echtzeit. Dafür haben wir hierzulande das Potenzial und die Nutzungsmöglichkeiten von unseren Mobilitätsdaten bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

Allein das Einsparungspotenzial durch Smart Parking-Lösungen liegt bei rund 900.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Außerdem können Mobilitätsdaten für eine gezieltere Verkehrsplanung und -steuerung genutzt werden und wesentlich dazu beitragen, den Verkehr ressourcenschonender und bedarfsgerechter zu gestalten.

Was uns jedoch bisher fehlt, ist ein – vor
allem für Kommunen und kleinere Städte
– übergreifendes Konzept zur Erhebung
und Verarbeitung der Daten. Ebenso fehlt
die Verknüpfung verschiedener Mobilitäts-
dienste. Genau hier setzt das vom Bundes-
ministerium für Digitales und Verkehr
geförderte KI-Modellprojekt AIAMO („Ar-
tificial Intelligence and Mobility“) an.


Mobilität und KI

Das Modellprojekt AIAMO (Artificical Intelligence And Mobility) wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Es soll ein KI-basiertes Umwelt- und Mobilitätsmanagement erarbeiten, um Mobilität effizienter, ressourcenschonender, sicherer und bedarfsgerecht zu gestalten. Das Projekt:

  • 12 Partner aus Forschung und Wirtschaft
  • Laufzeit: Juli 2023 bis Juni 2026
  • Projektvolumen: 22,3 Millionen Euro

aiamo.de


Gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft wird an einer sektorübergreifenden Lösung gearbeitet, die unter anderem Datenerhebungen im Mobilitätsbereich vereinfacht, die Zugänglichkeit verbessert und ein ganzheitliches Konzept zur Verknüpfung verschiedener Mobilitätsdienste liefert. Die Besonderheit des Projektvorhabens liegt dabei in der Fokussierung auf einen leichteren Marktzugang für kleine und mittlere Unternehmen sowie Städte und Kommunen.

Über eine Datenintegrationszone sollen dezentrale Umwelt-, Verkehrs- und Mobilitätsdaten zusammengeführt, aufbereitet und verarbeitet werden können. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz spielt bei der Auswertung eine entscheidende Rolle, um wiederholende Muster, Datencluster und Abweichungen frühzeitig zu erkennen und um wichtige Rückschlüsse im Hinblick auf umweltorientiertes und multimodales Verkehrsmanagement zu erlangen.

Fokussiert auf kommunale Anliegen

Die daraus resultierenden Forschungsergebnisse der vernetzen Datenräume mittels KI-gestützten Anwendungen werden bereitgestellt. Sie können beispielsweise dafür genutzt werden, kommunenübergreifend die Entwicklung gemeinsamer Carsharing-Angebote oder koordinierte Verkehrsstrategien voranzutreiben.

Um die Praxistauglichkeit und Anpassungsfähigkeit des Projektansatzes zu gewährleisten, werden Städte unterschiedlicher Größenordnung als reale Testumgebungen genutzt. Um die Forschungsergebnisse an den Bedürfnissen der Kommunen auszurichten sowie Marktzugangsbarrieren frühzeitig zu identifizieren und zu beseitigen, wird es zukünftig verschiedene Informations- und Austauschformate geben.

Daniela Kluckert


Die Autorin

Daniela Kluckert ist Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.