Energieeffiziente Beleuchtungssysteme, die das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum stärken und gleichzeitig Mensch, Tier und Umwelt schonen, und ebenso Innen- sowie Denkmalbeleuchtung: Zahlreiche Kommunen, von der Großstadt bis zur kleinen Gemeinde, drehen wirkungsvoll an Lichtschaltern.
München (Bayern, 1,5 Millionen Einwohner)
Die Stadt München rüstet ihre Straßen-, Fuß- und Radwegbeleuchtung auf LED-Technik um. Seit 2020 werden sukzessive 48.000 Langfeldleuchten umgestellt, da-runter 20.000 Kompaktleuchtstofflampen, die Fuß- und Radwege beleuchten. Die Lampen, die ersetzt werden sollen, befinden sich unter anderem in Grünanlagen, in der Fußgängerzone und am Marienplatz. Durch den Austausch der Leuchten soll der CO2-Ausstoß um rund 875 Tonnen pro Jahr reduziert werden, wie die Stadtverwaltung mitteilt.
Außerdem ist eine adaptive Beleuchtung der Wege geplant. Diese adaptive Steuerung wurde bereits erfolgreich im Stadtteil Freiham Nord getestet. Vom Baureferat soll sie künftig bei der Errichtung und Umstellung in Park- und Grünanlagen dort eingesetzt werden, wo sich die Möglichkeit bietet.
Bremen (570.000 Einwohner)
In Bremen hat der Fuß- und Radweg Koppelweg letztes Jahr eine neue Beleuchtung erhalten. Verbaut wurden im Abschnitt zwischen Nantestraße und Drebberstraße/Hemelinger Heerstraße 19 energieeffiziente LED-Leuchten auf 4,5 Meter hohen Stahlaufsatzmasten. Die LED-Leuchten sind mit einer autarken Nachtabsenkung von 50 Prozent in der Zeit von 22 bis sechs Uhr ausgestattet. Zudem enthalten alle Leuchten Straßenoptiken, um die Ausleuchtung der Bereiche zu minimieren, die an die Verkehrsflächen angrenzen.
Um die Lichtverschmutzung noch weiter zu reduzieren, werden ausschließlich Leuchten eingesetzt, die kein Licht in den oberen Halbraum abgeben. Die Lichtfarbe der LED-Leuchten beträgt 3000 Kelvin, um dem Insektenschutz gerecht zu werden. Gefördert wurde die Umrüstung durch das Sonderprogramm „Stadt & Land“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) mit einer Förderquote von 90 Prozent.
Oldenburg (Niedersachsen, 175.000 Einwohner)
Oldenburg setzt das Rathaus, den Pulverturm, den Kasinoplatz und den Marktplatz mit Akzentbeleuchtung in Szene. Die Einschaltzeiten erfolgen schrittweise von 18 Uhr bis Mitternacht, in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit. Auf dem Rathausmarkt wurden zehn Lichtstelen mit 22 Watt-LED-Leuchten aufgestellt, die ein warmweißes Licht abgeben. Der Kasinoplatz wurde mit fünf Leuchten dieser Art ausgestattet. Der Pulverturm wird von Bodenstrahlern in Szene gesetzt, die ebenfalls stromsparende LED-Leuchten enthalten. Die Stadt Oldenburg wird dabei von der EU aus Mitteln des REACT-Programms gefördert. Auch das Land Niedersachsen unterstützt im Rahmen des Programms „Perspektive Innenstadt“.
Farschweiler (Rheinland-Pfalz, 836 Einwohner)
Kleine Maßnahmen in kleinen Orten sind ebenfalls wichtig – auch das Gemeindehaus von Farschweiler ist ein positives Beispiel für Lichttransformation: Es hat eine neue, energieeffiziente Innenbeleuchtung bekommen. In dem Gebäude mit angeschlossener Mehrzweckhalle sorgen seit Ende April umweltfreundliche LED-Wand- und Deckenleuchten für eine energiesparende Ausleuchtung. Die Gemeinde rechnet mit einer Einsparung der Energiekosten von rund 50 Prozent. Zusätzlich soll der CO2-Ausstoß deutlich reduziert werden.
Offenburg (Baden-Württemberg, 62.000 Einwohner)
Die Stadt Offenburg hat für ihren historischen Zwingerpark im April ein Beleuchtungskonzept vorgestellt, das auch in den Abendstunden für hohe Aufenthaltsqualität sorgen soll und gleichzeitig den Anforderungen an Umweltverträglichkeit und Sicherheit gerecht wird. Die Beleuchtung ist abgestimmt auf die Veränderung der Umgebung: Am frühen Abend stehen Mensch und Stadtraum im Vordergrund, es folgen mehrere Übergangsphasen, bis nachts die Beleuchtung auf ein Minimum reduziert wird und nur der Laufweg erhellt ist. Die Lichtfarbe liegt bei 2200 Kelvin, in Akzentbereichen bei 2700 Kelvin. Für das Beleuchtungskonzept wurde Offenburg für den Deutschen Lichtdesign-Preis 2024 nominiert.
Schimberg (Thüringen, 2100 Einwohner)
Der Schimberger Ortsteil Martinfeld ist Deutschlands erste Kommune mit smarten IoT-Straßenlaternen. Die Basis dafür bilden unter anderem moderne, intelligente LED-Technologie und Sensoren mit einem integrierten LoRaWAN-Funksender sowie eine Webschnittstelle. Mit diesem Konzept hat Martinfeld den Wettbewerb „Digitale Orte 2023“ in der Kategorie „Smarte Kommune“ gewonnen.
hah