Das Land Baden-Württemberg übernimmt für drei Radschnellverbindungen die Verantwortung für die Streckenumsetzung. Die Pilotstrecken sind zwischen Heidelberg und Mannheim, Heilbronn, Neckarsulm und Bad Wimpfen sowie Esslingen und Stuttgart geplant. Insbesondere Pendlern soll damit das Umsteigen auf das Fahrrad erleichtert werden.
Drei sogenannte Radautobahnen plant und baut das Land Baden-Württemberg. Das Land ist der Bauherr und übernimmt die Baulastträgerschaft. Die Pilotstrecken sollen zwischen Heidelberg und Mannheim, Heilbronn, Neckarsulm und Bad Wimpfen sowie Esslingen und Stuttgart entstehen.
Verkehrsminister Winfried Hermann sagt dazu: „Es werden viel mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, wenn die zur Verfügung stehende Infrastruktur für Radfahrer durch leistungsfähige, schnelle und direkte Verbindungen attraktiver wird.“ Mit den drei Leuchtturmprojekten übernehme das Land die Verantwortung für die Umsetzung der Strecken und dokumentiere damit die Bedeutung der Radschnellverbindungen für eine neue Radkultur in Baden-Württemberg.
Mit diesem Vorgehen kann mit gleichen Standards gebaut werden und Erfahrungen sowie Erkenntnisse für die künftige Projektabwicklung gewonnen werden. Auch Unterhaltung, Erhaltung und der Winterdienst auf einheitlichem Niveau sollen gesichert werden. Für die Kommunen bedeutet dies aufgrund der Kosten in Höhe von einer halben bis einer Millionen Euro pro Kilometer Radschnellverbindung eine deutliche finanzielle Entlastung.
Bis 2025 sollen gemäß der „Radstrategie“ in Baden-Württemberg insgesamt zehn solcher Wege realisiert werden. Derzeit werden landesweit die Potenziale für Radschnellverbindungen ermittelt. Ziel ist es, die Infrastruktur für Radfahrer zu verbessern und Pendlern das Umsteigen auf das Fahrrad oder Pedelec schmackhaft zu machen.
Bei konventionellen Radwegen wechselt die Verwaltungszuständigkeit für Bau und Unterhaltung häufig zwischen den anliegenden Kommunen, Land und Bund. Dadurch entstehen Verzögerungen und die Qualität ist oft uneinheitlich. Um bei Radschnellverbindungen durchgehend attraktive Verbindungen zu gewährleisten, müssen Umsetzung, Erhaltung und Unterhaltung in einer Hand liegen. Dies kann ein kommunaler Träger oder ein Zweckverband sein.
Info: Radschnellverbindungen bieten eine Möglichkeit, auch längere Strecken zügig und sicher mit dem Fahrrad zurückzulegen. Charakteristisch für Radschnellverbindungen sind eine möglichst bevorrechtigte oder kreuzungsfreie Führung sowie eine auf zahlreiche Radfahrer ausgelegte Breite. Damit verbunden sind verringerte Wartezeiten und erhöhte Reisegeschwindigkeiten. Um das Thema anzuschieben, wurde vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg in einem ersten Schritt eine Förderung für Machbarkeitsstudien von Radschnellverbindungen in Höhe von 80 Prozent der Kosten für das Jahr 2017 aufgelegt, die von Kommunen, Kreisen und Regionalverbänden gut angenommen wird. Weitere Informationen zur Radpolitik der baden-württembergischen Landesregierung stehen auf der Seite des Ministeriums für Verkehr zur Verfügung.