Kreis Steinburg erhält Auszeichnung für Engagement im Klimaschutz

Der Kreis Steinburg ist als Energieeffizienz-Kommune zertifiziert worden. Mit der Auszeichnung würdigt die Deutsche Energie-Agentur (Dena) die Einführung eines Energie- und Klimaschutzmanagements (EKM) in der Kreisverwaltung. Nach sechs Städten und Gemeinden ist Steinburg der bundesweit erste Kreis, der den Titel erhält.

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) zertifiziert Landkreise und Städte als Energieeffizienz-Kommunen. Dabei werden die Handlungsfelder Gebäude, Stromnutzung und Verkehr näher betrachtet. Der bundesweit erste ausgezeichnete Kreis ist Steinburg in Schleswig-Holstein.

Um das Zertifikat zu erhalten, werden im Kreis Steinburg die kommunalen Gebäude energetisch saniert. Hierbei setzt der Kreis auf Blockheizkraftwerke und den Ausbau von Fernwärmenetzen. Seit März 2016 gibt es ein Elektroauto als Dienstfahrzeug für die Mitarbeiter. Parallel dazu wird die Ladeinfrastruktur ausgebaut. Ein jährlicher Energiebericht soll das Energieeinsparpotenzial in den Handlungsfeldern Gebäude, Stromnutzung und Verkehr identifizieren. Von 2010 bis 2015 konnte Steinburg die CO2-Emissionen bereits um knapp 77 Tonnen reduzieren. Um das Thema weiter zu stärken, will der Kreis zukünftig ein Netzwerk aus Städten, Gemeinden, Ämtern, Institutionen und Unternehmen aufbauen.

„Steinburg zeigt beispielhaft, wie ein ganzer Kreis seinen Energieverbrauch systematisch senken und so Umwelt und Haushaltskassen entlasten kann“, sagte Dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp. Mithilfe des EKM der Agentur gelinge dies ohne großen personellen oder finanziellen Aufwand.

Das EKM habe sich zu einem wichtigen Baustein der Steinburger Kreisverwaltung entwickelt, so Steinburgs Landrat Torsten Wendt. Steinburg wolle Vorbild für andere Akteure sein und diese anregen, ebenfalls Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.

Der Energiedienstleister Hansewerk hat den Kreis Steinburg bei der Einführung des EKM fachlich angeleitet. Die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein finanzierte für zwei Jahre die neu geschaffene Stelle der Energie- und Klimaschutzkoordinatorin, die den Prozess in der Steinburger Kreisverwaltung gesteuert hat.

Ausgezeichnete Kommunen erhalten neben der Urkunde eine Plakette mit dem Zertifizierungslogo, die sie etwa am Sitz der Kreisverwaltung anbringen können. So wird ihr Engagement beim Klimaschutz auch für Bürger, Unternehmen und andere Kommunen sichtbar.

Info: Das Energie- und Klimaschutzmanagements (EKM) der Deutschen Energie-Agentur ermöglicht Kommunen, ihre Effizienzpotenziale Schritt für Schritt zu erschließen und langfristig Energie, CO2-Emissionen und Kosten zu sparen. Zur Anwendung gehören geeignete Organisationsstrukturen, ein energie- und klimapolitisches Leitbild, eine Analyse der energetischen Ausgangssituation sowie darauf aufbauende Energiesparmaßnahmen. In der Regel können Kommunen mit einem Energie- und Klimaschutzmanagement 10 bis 15 Prozent Energie einsparen. Nach drei Jahren sollten die umgesetzten Maßnahmen sowie der gesamte Managementzyklus im Rahmen einer Rezertifizierung überprüft werden.