Kommunen sollen Versorgung koordinieren

Die bayerischen Landkreise fordern ein Mitspracherecht bei der zukünftigen Gesundheits- und Pflegeversorgung im ländlichen Raum.

Das Thema stand im Mittelpunkt der zweitägigen Landkreisversammlung des Bayerischen Landkreistags im niederbayerischen Bayerisch Eisenstein (Landkreis Regen) Anfang Mai. „Gute Gesundheitsversorgung ist ein Standortfaktor, auf den wir nicht verzichten können, wenn unsere Heimat lebenswert bleiben soll“, erklärte der Landkreistagspräsident und Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter.

Im Mittelpunkt der Zielvorstellung für die ländliche Gesundheits- und Pflegeversorgung der Zukunft stehe ein Miteinander aus verschiedenen Angeboten und aller Akteure, so Bernreiter. Etwa über flächendeckende Gesundheits- und Pflegekonferenzen sollen die Landkreise bei Planung, Ausgestaltung und Vernetzung verschiedener Gesundheitsangebote mitreden.

Kreiskrankenhäuser, die mit dem medizinischen Fortschritt nicht mehr mithalten könnten, sollten zu stationär gestützten regionalen Gesundheits- und Pflegezentren weiterentwickelt werden. Dafür fordert Bernreiter die Unterstützung von Landes- und Bundespolitik.

Durch die Bündelung der Zuständigkeiten für die Pflegeberatung bei den Kommunen werde eine neutrale und trägerunabhängige Beratung gewährleistet. Damit der Anspruch „ambulant vor stationär“ realisiert werden könne, fordern die bayerischen Landkreise weitere Initiativen für seniorengerechten und bezahlbaren Wohnraum sowie für flächendeckende Beratung zur Wohnungsanpassung.

Die ambulante und stationäre Hospiz- und Palliativversorgung im ländlichen Raum müsse weiter ausgebaut werden. Dies schließe einen Anspruch in der sozialen Pflegeversicherung ein.