Inklusion auf dem Spielplatz

„Düne“ mit Piratenbaumhaus: Zum Spielgerät gehören Baumstämme zum Klettern, eine Rutschstange und ein Netz. Angeregt ist das Nordseeflair von Straßennamen im Quartier. Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Gartenamt

Wie wird der Spielplatz neu gedacht? Ein Beispiel aus Düsseldorf: Die Stadt hat besonderen Wert auf Barrierefreiheit und Inklusion gelegt, damit nicht nur Kinder aller Altersgruppen, sondern auch Kinder mit Behinderungen die Geräte nutzen können. Mehr noch: Das alles gibt es mit Nordseeimpressionen.

Düsseldorf liegt bekanntlich nicht an der Nordsee, aber seit Oktober kann man beinahe Nordseeluft schnuppern: auf einem Helgoland-Mottospielplatz. Auszubildende Garten- und Landschaftsbauer der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt haben das Spielangebot östlich der Grünanlage auf dem Tunneldeckel der Autobahn A44 in den vergangenen Monaten neu gebaut. Die Fläche wurde lange als Baustelleneinrichtungsfläche genutzt, ist jetzt aber den Kindern im Stadtteil Unterrath zurückgegeben.

Entstanden ist eine Spielwelt im Nordseeflair, die gestalterisch der Nordseeinsel Helgoland nachempfunden ist. Diese Leitidee ergibt sich aus den umliegenden Straßennamen im Stadtviertel. Der neue Kinderspielplatz gliedert sich — wie Helgoland — in die drei Teilbereiche „Unterland“, „Oberland“ und die vorgelagerte „Düne“.

Im „Unterland“ hat die Stadt eine „Hummer“- und eine „Fischbude“ gebaut. Diese beiden Spielhäuser sind mit vielfältigen Elementen in erster Linie für jüngere Kinder ausgestattet. Dazu gehören ein Sandaufzug, eine Sandschütte, optische Spiele, eine Rutsche sowie niedrige Balancier- und Kletterelemente.

Zur „Hummerbude“ führt eine Rampe, die das inklusive und barrierefreie Spiel unterstützen soll. Zwei niedrige Spielfiguren – eine Schnecke und eine Schildkröte – sollen auch Kinder mit motorischen oder sensorischen Einschränkungen ansprechen. Die Figuren sind fühl- sowie tastbar und können von den Kindern beklettert werden.

Im vorderen Teil des neu gestalteten Spielplatzes in Unterrath liegt die sogenannte „Düne“. Dort gibt es ein Piratenbaumhaus, das sich vor allem an ältere Kinder richtet. Das Klettergerät vereint ein Baumhaus, Baumstämme, eine Rutschstange und ein Netz.

Barrierefrei spielen

Im Bereich des „Oberlands“ hat die Stadt Düsseldorf das Motto „Fliegen wie die Vögel“ umgesetzt. Entstanden sind hier Doppelschaukeln mit zwei Kleinkinderschaukel- und zwei Standardsitzen. Als Eyecatcher wird Helgolands hoher Brandungspfeiler, die „Lange Anna“, künstlerisch in Form einer kleinen Möwe als Skulptur thematisiert.

Als Gestaltungselement wurden mehrere Steinquader verwendet, die sich an die Felsküste Helgolands anlehnen. Zusätzlich bieten sie ebenfalls Spiel- und Sitzmöglichkeiten. Auf dem neuen Spielplatz gibt es außerdem einen Picknicktisch, der mit einem Rollstuhl unterfahrbar ist.

Den alten Baumbestand hat die Stadt erhalten, zusätzlich wurden zwei neue Bäume gepflanzt. Darüber hinaus sorgen die bestehenden Sträucher für Schatten im Sommer. Die Kosten für den neuen Spielplatz belaufen sich auf rund 180.000 Euro – und jetzt heißt es: Ahoi am Rhein! Es kann wieder gespielt werden.

Red.