Gebäude leuchten wieder

Philippsruhe; Schloss; Beleuchtung
Schloss Philippsruhe ist eines der wichtigsten Wahrzeichen von Hanau. Um Energie zu sapren, wird es nur noch bis Mitternacht erhellt und nicht mehr die ganze Nacht hindurch. Foto: Stadt Hanau/Moritz Göbel

Seit im Frühjahr die Energiesparmaßnahmen des Bundes aufgehoben wurden, erhellen viele Kommunen ihre Denkmäler und historischen Gebäude wieder – auch die Stadt Hanau. Das Ziel bleibt trotzdem, Energie zu sparen.

Am 23. Juni 2022 – dem Tag, an dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die zweite Stufe des „Notfallplans Gas“ ausgerufen hat – hat Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) die „Hanauer Energierunde“ einberufen. Ein Jahr später zieht die Brüder Grimm-Stadt (Hessen, rund 104.000 Einwohner) eine positive Energiesparbilanz. Zum Energiesparzeugnis gehören auch Veränderungen im städtischen Lichtkonzept.

„Um uns auf den Winter 2022/23 vorzubereiten sowie öffentliche Kassen und private Portemonnaies zu schonen, sind wir als Stadt Hanau mit Sparmaßnahmen vorangegangen“, so Oberbürgermeister Kaminsky. „Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern mit einer Informationskampagne Spartipps gegeben.“ Etwa 20 Prozent Energie wurden in Hanau gespart.

Um die Gasversorgung auch für den kommenden Winter zu sichern, muss bis zum 1. September ein Speicherfüllstand von 75 Prozent erreicht werden. Das Speicherziel wurde laut Bundesnetzagentur bereits im Juni erreicht. Die Vorbereitung auf den kommenden Winter bleibt dennoch eine zentrale Herausforderung. „Klares Ziel von Hanau bleibt weiterhin das Einsparen von Energie – und weiterhin mit Augenmaß“, so Kaminsky.

Die ab Sommer 2022 ergriffenen Sparmaßnahmen waren von der „Hanauer Energierunde“ auf den Weg gebracht worden. Dazu gehören städtische Verantwortliche aus Verwaltung, Eigenbetrieben und Gesellschaften. Sowohl Sport- und Turnhallen als auch die beiden städtischen Schwimmbäder blieben geöffnet. Von fünf Saunaangeboten standen allerdings nur zwei zur Verfügung, die Wassertemperatur in den Bädern wurde bis Februar 2023 um zwei Grad abgesenkt. Für Büros, weiterführende Schulen und öffentliche Gebäude galt die Höchsttemperatur von 19 Grad. Außerdem wurden an Heizkörpern die Wassermengen so eingestellt, dass sie auch zukünftig zur Minimierung von Energieverbräuchen beitragen.

Umstellung auf LED-Technik im Gebäude

Seit dem 15. April gelten die Energiemaßnahmen des Bundes nicht mehr. Denkmäler und historische Gebäude werden daher in Hanau wieder angestrahlt – allerdings nicht wie bisher bis 23 Uhr, sondern nur bis 22 Uhr. Ausnahmen bildet das Schloss Philippsruhe samt Eingangstor. Das Schloss, eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt und beliebter Ausflugs- sowie Veranstaltungsort, wird bis 24 Uhr beleuchtet. Vorher war es die ganze Nacht hindurch angestrahlt, auch hier spart die Stadt Energie.

Ebenso wird das Deutsche Goldschmiedehaus am Altstädter Markt bis Mitternacht beleuchtet. Gerade in den Sommermonaten ist der Platz in der Innenstadt beliebter Ort für kulturelle Veranstaltungen und Außengastronomie. Auf der Innenstadtachse, die fünf Plätze miteinander verbindet, hängen zwischen drei der Plätze große, bunte Lampenschirme über den Straßen.

Seit Jahren stellt Hanau bei der Effektbeleuchtung auf energiesparende LED-Strahler um. Etwa 65 Prozent der Anstrahlungen von Gebäuden und Denkmälern erfolgt noch mit herkömmlichen Strahlern, die mit Natriumdampflampen bestückt sind, der Rest ist bereits auf LED umgestellt. Die meisten öffentlichen Gebäude, etwa Schulen und Kindertagesstätten, werden nicht angestrahlt.

Hanau; Lampen
Im vergangenen Jahr hat Hanau rund 20 Prozent Energie eingespart. Inzwischen erleuchtet die Stadt einige ihrer öffentlichen Gebäude wieder, jedoch nur bis 22 Uhr. Foto: Alex Kraus

Eine wichtige Änderung gibt es bei der Beleuchtung im öffentlichen Raum. In Absprache zwischen Polizei, Straßenverkehrsbehörde, Hanau Energiedienstleistungen und Managementgesellschaft mbH (HEMG), Hanau Netz und dem städtischen Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) hatte die „Hanauer Energierunde“ die Nachtabsenkung der Straßenbeleuchtung um zwei Stunden verlängert. Bereits ab 21 Uhr wurde das Licht gedimmt. Weil sich das bewährt hat, wird diese Regelung beibehalten.

Auch hier wird auf LED-Beleuchtung umgestellt, zudem werden immer mehr dimmbare Leuchten eingesetzt. „Unsere Rolle als Vorbild nehmen wir als Stadt ernst“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky.

Dominik Kuhn


Der Autor

Dominik Kuhn ist Pressesprecher der BeteiligungsHolding Hanau GmbH.