Untersuchungen des Abwassers auf Coronaviren haben Kommunen geholfen, das Infektionsgeschehen besser im Blick zu behalten. Über weitere Möglichkeiten des Abwasser-Monitorings haben kürzlich Experten in Karlsruhe beraten.
Abwasser-Monitoring in Kommunen hat während der Pandemie dazu beigetragen, die Verbreitung des Coronavirus und seiner Varianten zu überwachen und präziser abzubilden. Noch vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen sind Coronaviren in Ausscheidungen und somit im Abwasser nachweisbar. Mit der Analyse des Abwassers in Kläranlagen konnten daher Infektionswellen früher erkannt werden als mit den Statistiken der Gesundheitsämter.
Das Pilotprojekt „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser – ESI-CorA“, das im Februar 2022 startete, wird vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordiniert. Karlsruhe gehörte zu den ersten Städten, in denen Abwasser-Monitoring systematisch eingesetzt wurde. Bundesweit beteiligen sich inzwischen zahlreiche Kommunen. Flächendeckend wird die Methode jedoch noch nicht eingesetzt.
Am Internationalen Tag des Wassers am 22. März kamen einem Bericht des SWR zufolge Experten aus ganz Deutschland in Karlsruhe zusammen, um über das Abwasser-Monitoring zu beraten. Bei dem Treffen von Wissenschaftlern, Gesundheitsvertretern und Kläranlagenbetreibern ging es unter anderem darum, wie die Methode künftig auch für andere Erreger oder auch zur Entdeckung von Antibiotika-Resistenzen eingesetzt werden könne. Mit 56 Städten, die sich an dem Projekt beteiligen, soll ein bundesweites Netzwerk entstehen. Geplant sei, möglichst unkompliziert Informationen auszutauschen, um bei Bedarf schneller reagieren zu können.
red.