Erste Holzbau-Grundschule erfüllt Passivhaus-Standard

Die St. Franziskus-Grundschule in Halle (Saale) ist nahezu vollständig in Holzbauweise errichtet und erfüllt den Passivhausstandard. Sie bietet rund 200 Schülern ein angenehmes Raumklima und eine ansprechende Lernumgebung.

Das Gebäude der zweizügigen Schule besteht aus Klassenräumen, einem Hort, dem Verwaltungstrakt mit vier Büros, einer Schulküche, einer Aula sowie einer Hausmeisterwohnung.

Wie die mehrjährige Verbrauchsuntersuchung der Hochschule Magdeburg-Stendal ergab, verbraucht der Neubau 90 Prozent weniger Heizenergie als vergleichbare Grundschulen in Deutschland.

Um den Passivhausstandard zu erreichen, wurde die Gebäudehülle hochwärmedämmend und möglichst wärmebrückenfrei errichtet. Sechs Lüftungsanlagen sorgen für Frischluftzufuhr. Der Wert für die CO2-Konzentration der Innenluft in den Klassenräumen lag im Schnitt zwischen 1000 und 1500 ppm und ist damit als gut einzustufen.

Das Gebäude wird über die Lüftungsanlage beheizt und nutzt dafür den Fernwärmerücklauf eines benachbarten Gymnasiums. Eine Kollektoranlage in der Fassade ist in die Warmwasserversorgung integriert.

Zwei Fotovoltaikanlagen versorgen vor allem die Lüftungsanlagen und die Schulküche mit Strom. Das mehrjährige Monitoring zeigte, dass der Wärmeverbrauch bei 14 kWh/m²a inklusive Netzverlusten liegt. Im Stromverbrauch bestehen laut Monitoring noch Reserven.

Bauherr der Schule ist die Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg. Das Projekt ist Teil der Forschungsinitiative Energieeffiziente Schulen („Eneff:Schule“) des Bundeswirtschaftsministeriums.

Info: Weitere Informationen bietet die kostenfreie Projektinfo „Grundschule in Halle als Passivhaus im Monitoring“ (PDF) des BINE-Informationsdienstes. Darin werden das Konzept sowie die Ergebnisse des mehrjährigen Monitorings und der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung vorgestellt.