Direktansprache erleichtert Recruiting in der öffentlichen Verwaltung

Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist die Direktansprache ein geeignetes Mittel für Kommunen, vakante Stellen zu besetzen. Unterstützung bieten spezialisierte Beratungsgesellschaften. Foto: Adobe Stock/Antonioguillem

Der öffentliche Sektor unterliegt stetigen Veränderungen. Die moderne Verwaltung ist gefordert, sich weiterzuentwickeln, um zukunftsfähig zu bleiben. Dies erfordert ein proaktives Handeln – gerade auch beim Thema Rekrutierung.

Nicht zuletzt der demografische Wandel zwingt die Kommunen zum Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Dem steht ein enger Markt gegenüber, in dem die Nachfrage nach Spitzenkräften das verfügbare Potenzial deutlich übersteigt. Die Kommunen sind aufgerufen, sich attraktiv zu präsentieren und um Fachpersonal zu werben.

Um sich personell nachhaltig aufzustellen, hat sich in den letzten Jahren daher auch im kommunalen Sektor – flankierend zur aussagefähigen Stellenanzeige im Print- und Onlinebereich – die Direktansprache etabliert. Diese aktive Vorgehensweise hat den Vorteil, dass auch gezielt die Kandidatinnen und Kandidaten angesprochen werden, die passiv bzw. latent wechselinteressiert sind und bisher nicht an einen Stellenwechsel gedacht haben.

Zudem hat sich das Selbstverständnis der Fach- und Führungskräfte gewandelt. Sie erwarten geradezu, persönlich kontaktiert, auf Augenhöhe angesprochen und umworben zu werden.

Gezielt suchen und erfolgreich ansprechen

Aufgrund des aktuell engen Marktes ist die professionelle Direktansprache ein aufwändiger und umfänglicher Prozess, der die gezielte Suche und erfolgreiche Ansprache geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten beinhaltet. Eine auf den öffentlichen Sektor spezialisierte Beratung mit einer hohen Reputation und nachweislichen Erfahrungen im kommunalen Umfeld bietet eine rasche, professionelle Identifizierung des relevanten Fach- und Führungskräftemarktes.

Hierzu dient die permanente Beobachtung des in Frage kommenden Arbeitsmarktes, der File-Search eigener Datenbanken, die Suche in Netzwerken sowie die passgenaue Identifikation und direkte Ansprache von grundsätzlich in Frage kommenden Stelleninhabern. Die erfahrenen Beraterinnen und Berater verfügen über umfassende Branchenkenntnisse und nutzen als zusätzliches Instrument ihr exzellentes Netzwerk zur Ansprache von Spezialisten und Insidern.

Besondere Anforderungen

Die gezielte Ansprache von in Frage kommenden Kandidatinnen und Kandidaten im Bereich des öffentlichen Sektors erfordert ein besonderes Maß an Fingerspitzengefühl und vertrauensvollem Handeln seitens der Beratungsgesellschaften. Je höher die Vakanz hierarchisch angesiedelt ist, desto feinfühliger sollte der Umgang und das Werben um die ausgeschriebene Vakanz bzw. die angesprochene Persönlichkeit sein.

Handelt es sich um eine Aufgabenstellung im politischen Umfeld, ist es geradezu erfolgsentscheidend, wie diskret die Ansprache und weitere Kommunikation mit den Angesprochenen verläuft. Interessenten möchten zunächst in einem vertrauensvollen Umgang informiert und umworben werden, bevor sie ihren „Hut in den Ring“ werfen, um dem Risiko zu entgehen, „verbrannt“ zu werden.

Eine psychologisch ausgerichtete Beratung gegenüber der oder dem Angesprochenen sowie den Verantwortlichen der Kommunen ist daher maßgeblich für einen erfolgreichen Verfahrensverlauf. Hier bedarf es seitens der beauftragten Beratungsgesellschaft hoher Professionalität und Seriosität sowie eines positiven Images im öffentlichen Sektor. Barbara Morschhaeuser

Die Autorin: Barbara Morschhaeuser ist Senior-Beraterin bei zfm – Zentrum für Management- und Personalberatung Edmund Mastiaux & Partner in Bonn.