Beim Ausbau von Glasfasernetzen kann digitales Projektmanagement zu einer deutlich einfacheren Umsetzung beitragen. Es gilt dabei einiges zu beachten.
Die Errichtung von Glasfasernetzen stellt eine nicht zu unterschätzende Managementaufgabe dar. Die Steuerung der vielen Stakeholder wie Tiefbauer, Fördergeber oder Behörden erfordert Kapazität und Know-how. Vor diesem Hintergrund kann es sinnvoll sein, das Management auf digitale Füße zu stellen.
Der erste Schritt ist die Auswahl eines Kollaborationstools als Datenplattform. Neben der technischen Sicherheit wird ein umfassendes Rechtemanagement erforderlich, um bestimmten Stakeholdern den Zugriff auf Unterlagen teilweise zu verweigern. Beispielsweise ist zu vermeiden, dass Rechnungen eines Unternehmens für ein anderes einsehbar sind. Gleichzeitig kann es oftmals hilfreich sein, den Systemzugriff zusätzlich über Apps zu ermöglichen. Dies vereinfacht den Upload und die Zuordnung von Fotos.
Um die Struktur effizient und rechtssicher aufbauen zu können, sind zuerst die Schnittstellen zwischen den Beteiligten (wer tauscht mit wem Daten aus), die personellen Verantwortlichkeiten (personenbezogene Daten sollten nur begrenzt einsehbar sein) und die Abläufe (welche Daten werden benötigt) zu definieren. Um bei der Vielzahl von Vorgaben und Aufgaben nicht den Überblick zu verlieren, ist es empfehlenswert, allen Beteiligten einen Handlungsleitfaden vorzugeben und Schnittstellen und Übergabeprozesse zu definieren. Für jeden Arbeitsschritt sollte die Frage beantwortet werden „Wer liefert was in welcher Form bis wann an wen?“
Projektmanagement ist in vielerlei Hinsicht Fleißarbeit. Vorausgesetzt, dass die Projektleitung über entsprechendes Fachwissen zum praktischen Ausbau von Glasfasernetzen verfügt, geht es darum, die einzelnen Beteiligten wie Zahnräder in einem mechanischen Gesamtwerk einzusetzen und auftretende Hürden durch Moderation oder Eingreifen zu überwinden.
Gerade solche Aufgaben, die sich wiederholende manuelle Arbeiten erfordern, können digitalisiert oder digital gestützt werden, beispielsweise die simple Automatisierung des Fristenmanagements, die Vereinfachung von Freigabeprozessen durch digitale Formulare und automatisierte Benachrichtigungen. Hier bietet sich die Nutzung einer vollintegrierten Projektmanagementsoftware an, welche Schnittstellen zur Datenaustauschplattform bereitstellt und an die vorher erstellte Prozesslandkarte angelehnt wird. Digitale Werkzeuge können die Umsetzung von Glasfaserausbauvorhaben maßgeblich vereinfachen.
Peer Welling
Der Autor
Peer Welling ist Associate Partner bei Rödl & Partner in Nürnberg