Die Digitale Dorflinde: Wlan-Förderung für ländlich geprägte Kommunen

Auch in kleineren Gemeinden wie im hessischen Fronhausen gibt es nun landesgeförderte Wlan-Zugriffspunkte. Foto: Hessisches Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung

Ein hessisches Förderprogramm bringt freies Internet in die Fläche. Jetzt kann man sogar auf der Wasserkuppe, Hessens höchstem Berg, gratis ins Netz. Digitalministerin Kristina Simenus über das Erfolgsmodell „Digitale Dorflinde“.

„Könnte ich bitte kurz das Wlan-Passwort haben?“ So oder so ähnlich lautet heutzutage wohl eine häufig gestellte Frage bei geschäftlichen oder privaten Zusammenkünften. Ob im Hotel, im Konferenzraum oder im Wartebereich von Krankenhaus oder Bürgeramt, überall dort, wo wir uns etwas länger aufhalten, hat frei zugängliches Wlan eine besondere Bedeutung. Und das trotz des immer schnelleren und besseren Mobilfunks in Hessen. Eine Motivation für den Login ins nächste Wlan liegt für viele Nutzerinnen und Nutzer wohl in der Schonung des eigenen Datenvolumens.

Der Ausbau frei zugänglicher Wlan-Netze ist deshalb eine der zentralen infrastrukturellen Säulen unserer Gigabitstrategie für Hessen. Zur Intensivierung dieses Ausbaus hat das Land Hessen mit dem Programm „Digitale Dorflinde“ bereits 2018 eine Wlan-Förderung für hessische Kommunen gestartet. Während es in Großstädten durch die vielen Cafés und Restaurants zahlreiche öffentliche Wlan-Zugriffsmöglichkeiten gibt, sieht das im ländlichen Raum meist anders aus. Insofern profitieren ländlich geprägte Kommunen besonders von unserem Förderprogramm. So stellt das Programm einen wichtigen Baustein zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land dar.

Rund 2200 Hotspots in hessischen Kommunen

Und tatsächlich hat die „Digitale Dorflinde“ dazu beigetragen, öffentlich zugängliche Wlan-Hotspots über ganz Hessen hinweg in die Fläche zu tragen. Mehr als 200 Kommunen in allen hessischen Landkreisen haben bereits einen Förderbescheid erhalten. In Summe hat die Landesregierung bereits mehr als 2,1 Millionen Euro für die Erstellung von fast 2200 Hotspots bewilligt.

Das sind herausragende Werte, die das besondere Engagement der hessischen Kommunen veranschaulichen. Über 1600 Hotspots sind bereits aktiv. Selbst auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, können die Besucher mittlerweile kostenfrei im Wlan surfen. Allgemein gilt: Unser Förderprogramm bietet die Möglichkeit, öffentliche Plätze oder Einrichtungen innerhalb der eigenen Kommune noch attraktiver zu gestalten.

Denn auch in Zeiten einer immer leistungsfähigeren Mobilfunkversorgung sind Wlan-Hotspots nach wie vor enorm beliebt. Das beweisen auch die Nutzungsdaten unserer hessischen Hotspots: Mehr als 13 Millionen Mal wurden diese bereits genutzt – Tendenz steigend.

Programm bis August 2022 verlängert

Im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger sollten deshalb alle Kommunen in Hessen, die bisher noch nicht vom Förderprogramm profitieren, ein eigenes Wlan-Netz errichten. Durch das schlanke und unbürokratische Förderverfahren und einem Rahmenvertragspartner, die Firma IT Innerebner, ist die Umsetzung schnell und einfach möglich.

So gehört zum Servicepaket eine ausführliche Beratung vor Ort. Selbst der Antrag wird den Kommunen fertig ausgefüllt zur Verfügung gestellt, sodass sie ihn nur noch unterschreiben müssen. Zudem stehen technische Lösungen für die Innen- und Außenmontage wie für unterschiedliche Anschlusswege über DSL, Kabelinternet, Glasfaser, Mobilfunk oder sogar Satellit zur Verfügung. Damit konnte bisher für fast jede Anforderung eine Lösung gefunden werden.

Bis zu 20 Hotspots sind mit jeweils bis zu 1000 Euro oder 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten förderfähig. Aufgrund des enormen Erfolgs wurde das Programm bereits mehrfach verlängert, aktuell bis Ende August 2022. Parallel dazu prüft das Land die möglichen Konditionen für eine Fortführung der Förderung und eine Anpassung an weitere Bedarfe der hessischen Kommunen. Kristina Sinemus

Die Autorin: Prof. Dr. Kristina Sinemus (CDU) ist Hessische Ministerin für Digitale Strategie.