Breko präsentiert Konzept für dezentralen Infrastrukturatlas

Der Branchenverband Breko hat ein Konzept für einen dezentralen Infrastrukturatlas (dISA) erarbeitet. Damit soll der Datenaustausch sicherer, effizienter und aktueller werden. Foto: Adobe Stock/Jörg Lantelme

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hat ein Konzept für einen dezentralen Infrastrukturatlas (dISA) erarbeitet. Er soll den Datenaustausch nicht nur sicherer, sondern auch effizienter und aktueller machen. 

Im Zuge des Telekommunikations-Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetzes, das am 7. Februar vom Bundeskabinett beschlossen wurde, ist auch die gesetzliche Verankerung des Gigabit-Grundbuchs als Datenportal für den Ausbau digitaler Infrastrukturen geplant. Teil des Gigabit-Grundbuchs ist der von der Bundesnetzagentur betriebene Infrastrukturatlas (ISA), ein zentrales Informations- und Planungstool für den Glasfaser- und Mobilfunkausbau.

Durch die zentrale Speicherung sensibler Informationen über kritische Infrastrukturen und eine unzureichende Sicherung gegen Missbrauch stellt der ISA in seiner aktuellen Form jedoch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, wie der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) mitteilt. Geschäftsführer Dr. Stephan Albers erklärt: „Der dezentrale Infrastrukturatlas ist unser konkreter Vorschlag, um einerseits die Datensicherheit zu optimieren und gleichzeitig die Effizienz des Systems durch Automatisierung und vollständige Digitalisierung zu steigern.“

Weniger Risiken, mehr Transparenz

Bei der vorgeschlagenen dezentralen statt zentralen Datenhaltung verbleibt die Hoheit über konkrete Infrastrukturdaten bei den Infrastrukturinhabern. So können Risiken für die Sicherheit der Kritischen Infrastruktur minimiert werden. Denn ein Angriff auf das zentrale dISA-Portal würde laut Breko nur marginalen Schaden anrichten, da dort keine relevanten Infrastrukturdaten gespeichert sind. Zudem sieht das Konzept eine durchgängige Nutzung moderner Verschlüsselungstechnologien und Authentifizierungsmechanismen vor.  

Das Konzept soll auch die Transparenz über den Datenzugriff und die Datennutzung steigern. Da Unternehmen, die ihre Daten dem Infrastrukturatlas der Bundesnetzagentur melden, bisher nicht erfahren, wer wann und wie oft die Einsichtnahme ihrer Daten beantragt, wäre dies laut Breko ein großer Schritt hin zu mehr Transparenz, die das Vertrauen aller Beteiligten in den Infrastrukturatlas insgesamt stärke. 

Schutz von Kritischen Infrastrukturen

Eine dezentrale Datenhaltung würde zudem die Aktualität der Daten und die Effizienz des Datenaustauschs für den Glasfaser- und Mobilfunkausbau erhöhen. Denn durch die direkte, automatisierte Abfrage der Informationen bei den Infrastrukturinhabern könne im Vergleich zur bisherigen zentralen Datenhaltung eine höhere Aktualität gewährleistet werden, so der Breko. 

Mit der Umsetzung eines dezentralen Infrastrukturatlas, der die Ziele „Minimierung der Information auf das Notwendige“ (Need-to-Know-Prinzip) und „Maximierung der Effizienz durch Digitalisierung“ verfolgt, würde nicht nur den wesentlichen Anforderungen der am Glasfaser- und Mobilfunkausbau beteiligten Unternehmen und Organisationen Rechnung getragen, sondern auch dem erforderlichen Schutz Kritischer Infrastrukturen gemäß aktueller Regelungen wie KRITIS-Dach-, NIS2-Umsetzungs- und Cybersicherheitsstärkungsgesetz. 

red.