Schutz von Menschen und Sachwerten

Sicherheitsaufgaben decken ein breit gefächertes Spektrum ab. Von kleineren Events in der Turnhalle über Großveranstaltungen bis hin zum Tunnel müssen Maßnahmen zum Schutz von Mensch, Tier und Sachwerten ergriffen werden. Neue Technologien sollen die gestiegenen Anforderungen erfüllen.

Wieviel sich tatsächlich hinsichtlich der technischen Möglichkeiten getan hat, lässt sich zunächst am Beispiel moderner Videoüberwachungssysteme mit einer intelligenten Bildanalyse aufzeigen. Diese verfügen über eine gewisse künstliche Intelligenz in Form einer 3D-Multisensorik. Die Logik hinter der Linse der hochauflösenden Kameras erkennt ermüdungs- und ablenkungsfrei, wenn innerhalb definierter Bereiche unerwünschte Dinge passieren. So lassen sich in Echtzeit unberechtigte Zutritte in Innen- oder Außenbereichen ebenso detektieren wie Diebstahl, Vandalismus oder selbst unerwünscht parkende Fahrzeuge. Das System kann Alarm geben und ermöglicht damit sofortige Interventionsmaßnahmen. Auf diese Technologie setzen auch städtische Verkehrsbetriebe und Strafanstalten.

IP-basierte (vernetzte) Videoüberwachung lässt sich auch mit Einbruch- und Brandmeldeanlagen sowie Zutrittskontrolleinrichtungen kombinieren. Diese zentrale Aufgabe übernehmen moderne Alarmmanagement-Systeme. Wesentlich hierbei ist, dass sie mit allen signalgebenden Anlagen über entsprechende Schnittstellen kompatibel sind – auch mit zukünftigen. Ihre Software liefert einen schnellen Überblick über die vorhandenen Sicherheits- und Gebäudetechniken mittels einer detaillierten, zoombaren Grafik und mit klaren Instruktionen zur Problemlösung in Gefahrensituationen.

Die übersichtliche Darstellung dieser Informationen erfolgt auf einem Monitor. Das kann der Bildschirm eines PCs, eines Tablets oder auch eines Smartphones sein. Auf den ersten Blick erkennbare Melder-Positionen sowie Fotos und Grundrisspläne ermöglichen auch in unübersichtlichen Lagen ein umgehendes Agieren. So kann der Anwender auch die angeschlossenen Systeme fernsteuern. Das gibt ihm beispielsweise die Möglichkeit, Fluchttüren in bestimmten Bereichen freizuschalten, um gefährdete Personen hinaus oder Interventionskräfte hinein zu lassen, oder Ansagen über installierte Lautsprecher vorzunehmen.

Intelligente Stand-Alone-Lösungen

Bei Fluchttüren selbst gibt es unterschiedliche Ansätze. In der Praxis wird zunehmend nach Portalen verlangt, die wirtschaftlich und einfach montiert werden können sowie leicht in Betrieb genommen und gehandhabt werden können. Daraus resultieren unter anderem intelligente Stand-Alone-Lösungen, die weder eine spezielle Software noch Programmierkenntnisse erfordern und dennoch problemlos an Gefahren-, Einbruch- und Brandmeldesysteme angebunden werden können. Damit lassen sich auch für unter Denkmalschutz stehende Bauten einfache Lösungen finden. Solche Türen und ihre Fluchttürsteuerungsfunktion können ebenso an ein Zutrittskontrollsystem gekoppelt werden. Schlüssel, Kartenleser, Code-Tastatur oder gar biometrische Verfahren zur Erkennung von Fingerabdruck oder Augen-Iris öffnen befugten Personen die Türen, die ansonsten geschlossen sein müssen.

Neue Trends gibt es auch im Brandschutz. Im Falle der Brandmelder sind heute solche Geräte „State of the Art“, die auf der Suche nach dem Feuer Rauch-, Wärme- und Kohlenmonoxid-Detektion miteinander kombinieren, um jeden Brand umgehend zu entdecken. Ihr Alarmsignal leiten sie an die Brandmeldezentrale, die dies über entsprechende Schnittstellen an übergeordnete Einsatzleitsysteme oder an die Feuerwehr weitergibt. Dennoch stoßen konventionelle Punktmelder bei besonders schwierigen Umgebungsbedingungen durchaus an ihre Grenzen. Das ist in der Regel bei sehr großen Raumhöhen, bei Hitze, Kälte und bei starkem Abgas- oder Staubaufkommen der Fall. Hier greift die Sonderbrandmeldetechnik. Deren Anwendungsgebiete sind vor allem große Hallen, Museen, Tunnel, Flughäfen, Rechenzentren, Reinsträume, Hochregal- und Tiefkühllager, aber auch Gefängnisse oder sogar Umgebungen, in denen viel Schmutz anfällt.

Vor starke Herausforderungen anderer Art stehen Sicherheitsverantwortliche bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen, politischen Anlässen, Demonstrationen oder Großbaustellen. Abhilfe schaffen hier sogenannte mobile modulare Monitoring-Systeme. Diese bestehen aus transportablen Kameras und Empfangsgeräten, die sich vor Ort schnell installieren und in Betrieb nehmen lassen und einfach zu bedienen sind. Auch hier gelangt wieder die intelligente Bild- und Videoanalyse zum Einsatz. Die Datenübertragung für die ortsunabhängige Echtzeit-Überwachung an PCs und ihre Monitore beziehungsweise an Videowänden, an Smartphones, Netbooks, Laptops oder Tablets erfolgt verschlüsselt.

Die Möglichkeiten, den Schutz von Mensch, Tier und Sachwerten durch den Einsatz moderner und zukunftsträchtiger Technologien zu gewährleisten, sind vielseitig geworden. Oft so vielseitig, dass man bei der Planung Experten zu Rate ziehen sollte.

Markus Strübel

Der Autor
Markus Strübel ist Leiter Marketing bei Securiton Alarm- und Sicherheitssysteme mit Hauptsitz in Achern