Die effiziente Nutzung der Ressourcen war ein Leitthema der Umwelttechnikmesse IFAT 2018. Dabei sprach die Branche auch einen Appell aus, so zum Beispiel Herwart Wilms, Geschäftsführer von Remondis: „Die Technologien stehen parat. Für einen geschlossenen Rohstoffkreislauf müssen die Produkthersteller jetzt die Verwendungsquote für Recyclingrohstoffe deutlich anheben.“ Wir beleuchten einige abfallwirtschaftliche Produkte und Lösungen.
Bergmann – Abfallpackstation PS 1400-E, Typ 189
Heinz Bergmann, Anbieter von Maschinen für die Abfallwirtschaft, ist der Erfinder der Bergmann-Packstation. Abfälle, direkt am Entstehungsort komprimiert, sparen bares Geld durch Reduzierung der Entsorgungsfahrten. Mittlerweile sind sechs Varianten verfügbar, von Kartonage/Papier über Leichtabfall/Restmüll bis hin zu Mischabfall (auch in feuchtem Zustand) von Hotels, Altenheimen und Krankenhäusern.
Das Modell Bergmann PS 1400-E, Typ 189 zum Beispiel ist ausgelegt zur Aufnahme von Papier, Kartonage und Pappe. Es zerreißt mit seiner Verdichtungswalze das zugeführte Gut und packt den eingehängten PE-Sack lagenweise voll, bis rund 400 Kilogramm erreicht sind. So entsteht aus etwa zehn Kubikmeter zugeführter Kartonage ein kompaktes Paket von etwa 1,4 Kubikmeter. Die Maschine kann kontinuierlich befüllt werden, Wartezeiten für Presszyklen fallen nicht an.
Zur IFAT 2018 hat diese Packstation-Variante einen Relaunch erfahren. Mit dem Einbau einer neuen SPS-„Siemens“-Steuerung ist ab diesem Modelljahr standardmäßig die LAN-Anbindung (Local Area Network) möglich. Der Anwender kann so problemlos mit dem Standardprogramm die Maschine überwachen, Parameter abfragen und flexibel nach seinen Wünschen auch verändern.
Paul Wolff – Digital vernetzte Abfallsammelbehälter
Auf der IFAT 2018 präsentierte der Abfallsystemhersteller Paul Wolff unter anderem das Unterflursystem U-Select Superior, das Halbunterflursystem U-Select Semideep sowie den Containerschrank Avantgarde 800 für 4-Rad-Abfallbehälter mit 800 Liter Fassungsvermögen. Sie alle können mit unterschiedlichen digitalen Schlüssel¬technologien von drei Systempartnern ausgestattet und vernetzt werden.
Diese Kooperation eröffnet Kunden die Chance, sich für ein System zu entscheiden, das ihre digitale Strategie am besten ergänzt. Als Schlüssel dient jeweils ein elektronisches Identifikationsmedium. Die Aktivierung des Schlosses erfolgt mittels eines Transponders oder einer Chipkarte. Konfiguration und Verwaltung der Zugangsrechte funktionieren beispielsweise über Apps oder herstellereigene Programme.
Dr. Hanns Menzel, geschäfts¬führender Gesellschafter von Paul Wolff, sieht die Vorteile auf der Hand liegen: „Kombinationen bewährter Abfallsysteme mit digitalen Zugangsberechtigungen sind der Markt der Zukunft.“
Rona Systems – Digitale Entsorgungswirtschaft
Der diesjährige IFAT-Auftritt von Rona Systems stand ganz unter den Zeichen von Digitalisierung und Entsorgung 4.0. Der Anbieter von IT-Lösungen in der Entsorgungswirtschaft präsentierte Neuheiten und Verbesserungen rund um Flottenmanagement, Online-Portale/-Shops und mobile Anwendungen.
Das auf Abfall- und Recyclingunternehmen ausgerichtete Flottenmanagement-System Rona mobile weist ein neues Dashboard zur optimierten Fuhrparksteuerung und eine kartenunterstützte interaktive Disposition auf. Zudem sind Möglichkeiten zur Anbindung von On-Board-Waagen an Bordrechner und zum Download digitaler Tachometerdaten gegeben.
Schnelligkeit und Komfort verspricht die Online-Lösung Rona web. Dessen vollintegrierte Lösung Web shop für Privatkunden ist bei ersten Unternehmen im produktiven Einsatz. Das für Gewerbekunden geeignete Online-Modul Web portal unterstützt mit vollständig digitalem Dokumentenaustausch den Self-Service-Ansatz beim Informationszugriff, bei der Ausführung von Routineaufgaben oder bei Reservierungen via Internet.
„Damit ist es ein Kinderspiel, zum Beispiel behördliche Auswertungen gemäß aktueller Gewerbeabfallverordnung automatisiert zu erstellen“, so Rainer Marte, Geschäftsführer von Rona Systems.
Veolia – Dienstleistung rund um umweltgerechtes Recycling
Der Umweltdienstleister Veolia Deutschland stellt auf der IFAT innovative Lösungen vor, die den Umgang mit den Ressourcen optimieren und Prozesse im Sinne der Kreislaufwirtschaft vernetzen.
Im Bereich Entsorgung zeigt Veolia Dienstleistung rund um das umweltgerechte Recycling. Dafür steht ein bundesweites Netz von eigenen Abfallsortier- und Verwertungsanlagen zur Verfügung. „Wir sind damit in Vorleistung gegangen und unterstützen unsere Kunden bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben wie etwa der Gewerbeabfallverordnung“, erläutert Etienne Petit, Landesdirektor von Veolia Deutschland.
Außerdem stellte das Unternehmen sein Kundenportal vor, bei dem Entsorgungsdienstleistungen per Mausklick beauftragt und Status, Abrechnung sowie die Auswertung auf einen Blick verfolgt werden können. Online-Shops, etwa für die Entsorgung von gewerblichem Bioabfall oder Bauabfälle, zur Schädlingsbekämpfung sowie zur Bestellung von Putzlappen, stehen rund um die Uhr zur Verfügung.