Die Nutzung von Wasserstoff wird für Städte und Gemeinden immer interessanter. Energiedienstleister helfen vor Ort bei der Energieerzeugung, der Elektrolyse sowie der Ertüchtigung der bestehenden Gasinfrastruktur.
Klimaschutz als Trendthema bezieht sich gegenwärtig auf alle Wirtschaftsbereiche und macht auch vor dem kommunalen Sektor nicht Halt. Nicht nur die Energiewirtschaft und die Industrie, sondern auch die Kommunen suchen nach Wegen, um klimafreundlicher zu werden. Die Einsparung von Energie und damit von Kosten treibt die Städte und Gemeinden bereits länger um. Das drückt sich unter anderem in der hohen Resonanz auf den „Fonds Energieeffizienz Kommunen“ aus, den die Enviam-Gruppe bereits seit 2007 auflegt.
Seitdem wurden bereits 2002 Energieeffizienzprojekte in Ostdeutschland mit über 4,4 Millionen Euro gefördert. Das bedeutet eine Energieeinsparung von rund 22,7 Millionen Kilowattstunden Energie und über 22 Millionen Tonnen CO2, vor allem mit Schwerpunkt der Umstellung von Straßenbeleuchtungen und Heizungsanlagen in kommunalen Gebäuden.
Neben der Energieeinsparung rückt zunehmend CO2 in den Fokus. Mehrere Städte und Gemeinden in Sachsen und Sachsen-Anhalt haben sich dazu seit 2016 in zwei Enviam-Energieeffizienznetzwerken für Kommunen zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie wirtschaftliche und ökologische Maßnahmen definieren, die Energie einsparen und den CO2-Ausstoß senken. Mit beiden Initiativen geht die Dekarbonisierung einher, die in Kommunen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Abgestimmte Energiekonzepte sind gefragt, die im kommunalen Bereich vor allem den Gebäude- und Wärme- sowie den Verkehrssektor, aber auch die ansässige Industrie betreffen.
Strukturwandel und -stärkung im Zuge der Energiewende
Wasserstoff als innovativer Energieträger wird in Industrie und Energiewirtschaft schon länger, seit kürzerer Zeit aber auch in den Kommunen als mögliche Alternative betrachtet. Die Enviam-Gruppe als regionaler Energiedienstleister ist 2021 mit Kommunen ihres Versorgungsgebietes bereits in Kontakt getreten, um deren Interessen und Bedürfnisse bei der Wasserstoffanwendung zu verstehen. Im Fokus des Austauschs steht die Unterstützung des Strukturwandels und der Strukturstärkung in der Region im Zuge der Energiewende.
Die Rolle des Energiedienstleisters umfasst dabei unter anderem:
- die Erzeugung von erneuerbaren Energien vor Ort in der jeweiligen Kommune
- Elektrolyse – Umwandlung zu grünem Wasserstoff
- Weiterentwicklung und Ertüchtigung der bestehenden Gasinfrastruktur
- Speicherung und Verteilung von Wasserstoff durch die Netzinfrastruktur
Der Aufbau dezentraler Wasserstoffinfrastrukturen unter Nutzung der Gasverteilnetze bietet eine Fülle von Anwendungsmöglichkeiten, die in Zukunft allerdings zur Serienreife gebracht werden müssen. Geforscht und erprobt wird bereits in einer Vielzahl von Projekten. Ein mögliches Beispiel für Kommunen sind wasserstoffbetriebene Fahrzeuge im Bereich der Verwaltung oder des Öffentlichen Nahverkehrs mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur. Auch das Heizen kommunaler Gebäude mit Brennstoffzellen oder der Einsatz beim Produktionsprozess der örtlichen Industrie und des Gewerbes sind denkbar.
Wasserstoff gibt vor allem Strukturwandelgebieten die Chance, industriellen Ansiedlern einen attraktiven Standort für die Erzeugung von ökologisch nachhaltigen Produkten zu gewährleisten. Durch die derzeit starke Förderung des Wasserstoffsektors ist es möglich, im Verbund mit den regionalen Energiedienstleistern in Kommune erste Leuchttürme zu schaffen und dadurch Vorreiter bei einer neuen Art der Energieversorgung zu sein.
Red.