Aktuelle und künftige energetische Ziele setzen Stadtwerke vor Herausforderungen. Das betrifft auch ihr unternehmerisches Handeln, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.
Die Energiewende ist in vollem Gange. Die Umsetzung klima- und energiepolitischer Ziele der Bundesregierung hat den Strommarkt bereits deutlich verändert. Künftig stehen weitere Neuerungen und Gesetzesänderungen an. Für Stadtwerke gilt es, rechtzeitig durch entsprechende Geschäftsstrategien zu reagieren.
Eine Studie der Universität Leipzig und der Deutschen Kreditbank hat untersucht, welche Herausforderungen sich für Stadtwerke aus der Energiewende heraus ergeben und welche Strategien die Unternehmen nutzen, um diesen entgegenzutreten. Unter dem Titel „Strukturwandel im Energiemarkt: Implikationen für die Unternehmenstätigkeit der Stadtwerke“ wurden 83 Stadtwerke befragt.
Die Finanzierung war ein Kernpunkt der Untersuchung. Die Studie zeigt, dass die Energiewende finanzielle Herausforderungen mit sich bringt. Zeitgleich soll in neuen Geschäftsfeldern außerhalb des klassischen Energiebereichs verstärkt investiert werden. Der Kapitalbedarf kann aktuell aus dem Geschäftsbetrieb, über Gesellschaftereinlagen oder durch Bankdarlehen gedeckt werden. Das bedeutet: Die Stadtwerke bevorzugen in der aktuellen Situation die klassische Bankfinanzierung.
Insgesamt gibt es für die städtischen Energielieferanten Handlungsbedarf in ihrer Unternehmertätigkeit. So sehen zwei Drittel der Untersuchungsteilnehmer die Notwendigkeit, sich an das veränderte Verbraucherverhalten anzupassen. Auch die Nachfrage nach neuen und veränderten Dienstleistungen und Produkte seitens der Kunden erfordert unternehmerische Aktivitäten. Um dem gerecht zu werden, verfolgen Stadtwerke die Strategie, entlang der Wertschöpfungskette mit marktrelevanten Partnern zu kooperieren, beispielsweise Wohnungsgesellschaften, Kommunalverwaltungen oder Bürgergenossenschaften.
Info: Eine Grafik zur erwarteten Veränderung der allgemeinen Unternehmenstätigkeit bei Stadtwerken finden Sie hier (PDF-Download). Die komplette Studie zum Download finden Sie hier.