Stadt Oberhausen will 20 Prozent Energie einsparen

Keine Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden, Brunnen und Brücken nach 23 Uhr: Das ist eine der kurzfristigen Maßnahmen, mit denen die Stadt Oberhausen ihr Einsparziel erreichen will. Foto: Adobe Stock/hespasoft

Mit dem Ausrufen der Alarmstufe des Notfallplans Gas hat der Deutsche Städtetag die Kommunen dazu aufgefordert, ein Einsparziel von 20 Prozent des Energieverbrauchs zu erreichen. Die Stadt Oberhausen hat nun ihre kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen zur Energieeinsparung vorgestellt.

Am 21. Juli hatte Daniel Schranz (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen, die Koordinierungsgruppe Energiekrise einberufen. Bei dem Treffen waren Vertretern der Feuerwehr sowie der Bereiche Öffentliche Ordnung und Umwelt der Stadt Oberhausen, der Servicebetriebe Oberhausen (SBO) und der Energieversorgung Oberhausen (EVO) anwesend. Das Ziel: sinnvolle und wirksame Maßnahmen zur Energieeinsparung in städtischen Gebäuden zu identifizieren.

Rund drei Wochen später stehen die kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen zur Energieeinsparung fest. Mit der Umsetzung der Maßnahmen soll der Verbrauch um 19,5 Millionen Kilowattstunden gesenkt und so das Einsparziel von 20 Prozent erreicht werden.

Kurzfristige Maßnahmen

  • Reduzierung der Wassertemperatur in Schwimmbädern, orientiert an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Badewesen: Im Hallenbad Oberhausen (bisher 27 Grad Celsius) und im Aquabad (bisher 28 Grad) werden die Temperaturen der Schwimmer- und Springerbecker auf 26 Grad reduziert. Die Eltern-Kind-Becken sind von dieser Maßnahme ausgenommen. Die Maßnahme ist mit dem Stadtsportbund abgestimmt.
  • Absenken der Raumtemperaturen in städtischen Gebäuden auf 20 Grad und Aussetzen der Beheizung von Fluren. Sollte die Bundesregierung die Temperatur auf 19 Grad begrenzen, wird die Stadt Oberhausen sich an die entsprechende Verordnung halten. Außerdem werden mit Beginn der Heizperiode die Raumtemperaturen in den großen Sporthallen abgesenkt.
  • Regelungstechnik von Heizungsanlagen prüfen und optimieren: Alle Heizungsanlagen in städtischen Gebäuden werden auf Optimierungspotenziale geprüft und hydraulische Abgleiche vorgenommen. Entsprechende Aufträge wurden bereits erteilt.
  • Die Beleuchtung im öffentlichen Raum (Kunstwerke, öffentliche Gebäude, Brunnen, Brücken) wird ab 23 Uhr ausgeschaltet. Die Straßenbeleuchtung ist nicht betroffen. Die Standorte wurden mit der Polizei abgestimmt, am Hauptbahnhof wird die Beleuchtung nicht reduziert.
  • Nutzerverhalten anpassen: Nutzerinnen und Nutzer städtischer Gebäude (Schulen, KTE und Verwaltungsstandorte) werden in einem Leitfaden weiter für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie sensibilisiert.
  • Abschluss der Sanierung der Lehrschwimmbecken: Rund 6,6 Millionen Kilowattstunden sollen so eingespart werden.

Mittel- und langfristige Maßnahmen

  • Konsequente Umrüstung diverser Beleuchtungskörper auf LED-Leuchtmittel, unter Verwendung von Präsenzmeldern
  • Justierung der Luftwechselraten bei Lüftungsanlagen
  • Erneuerung veralteter Heizungsanlagen
  • Prüfung, ob Gaszentralheizungen durch den Anschluss an das Fernwärmenetz ersetzt werden können
  • Fortsetzung der konsequenten Dachbegrünung bzw. Errichtung von Photovoltaikanlagen bei städtischen Neu- oder Erweiterungsbauten