Stadt Landau stellt Abfall aus

Ungewöhnliche Aktion gegen die Vermüllung öffentlicher Flächen in Landau in der Pfalz: Was der städtische Entsorgungsbetrieb bei einer der routinemäßigen Reinigungsaktionen jüngst in drei Parks an Abfall einsammelte, wurde jetzt auf dem Rathausplatz „ausgestellt“: 3000 Liter Müll – von Parkbesuchern allein an einem Wochenende achtlos weggeworfen.

Es sind leere Flaschen und Dosen, zerknüllte Tüten und jede Menge andere weggeworfene Dinge – rund 3000 Liter Abfall sind an einem der letzten Wochenenden in den drei großen Grünanlagen der Stadt Landau (rund 47.100 Einwohner, Rheinland-Pfalz) zurückgeblieben. Das, was Dienstleister aktuell dreimal in der Woche im Goethepark, Schillerpark und im Südpark einsammeln, hat der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) jetzt auf dem Rathausplatz gezeigt. „Der Trend zum Essen und Trinken unterwegs hält an. Wir wollen den Blick schärfen, wie diese Entwicklung den öffentlichen Raum beeinträchtigt“, so Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, Verwaltungsratsvorsitzender des EWL, zur Idee für diese Aktion. Diese soll einen Beitrag dazu leisten, das wachsende Problem des „Littering“ (von engl. to litter: wegwerfen, Abfall wegwerfen) in den Griff zu bekommen.

Denn der Inhalt der drei ausgestellten, gut gefüllten Gitterboxen ist nicht nur unansehnlich und geruchsintensiv. Die Beseitigung des Abfalls in den Landauer Grünanlagen ist auch teuer. Die Müllbeseitigung allein in Goethe-, Schiller- und Südpark kostet die Stadtverwaltung nach den Worten von Sandra Hilzendegen, Stadtreinigungsexpertin beim EWL, jährlich rund 30.000 Euro. „Vermeiden wäre günstiger – in doppeltem Sinne“, sagt EWL-Vorstandsmitglied Falk Pfersdorf.

Bei der Aktion auf dem Rathausplatz suchte Pfersdorf gemeinsam mit EWL-Mitarbeitern den Dialog mit Passanten auf dem Rathausplatz. Ein vierköpfiges Team der örtlichen Hochschule begleitete die Aktion mit Interviews. Vorausgegangen war eine professionelle Analyse der Stadtsauberkeit in Landau. Das Gutachten zeigte: Die Sauberkeit hat sich im Vergleich zur ersten Sauberkeitsanalyse vor knapp zehn Jahren verbessert. Das Reinigungsergebnis in der Innenstadt wird sogar als sehr gut bezeichnet. Handlungsbedarf besteht aber in Grünanlagen. „Auch deshalb stehen wir heute mit dem Abfall aus den Parks auf dem Rathausplatz“, so Falk Pfersdorf im Laufe der „Müll-Ausstellung“. Und: „Uns ist der Dialog mit den Bürgern wichtig – denn nur mit deren Verständnis und aktivem Mitwirken kommen wir ans Ziel.“