Alternative Antriebe sind einer der Trends auch in der Kommunaltechnik. Aber auch in allen anderen Bereichen entwickeln die Hersteller von Fahrzeugen und Aufbauten wie auch Dienstleister ihre Maschinen und Produkte weiter. Vernetzung, Komfort, Sicherheit und Effizienz sind hier die Stichworte. – Die Abbildungen zu den vorgestellten Produkten finden Sie in der Bildergalerie.
Faun – Innovative Antriebe
Unter dem Motto „Pfundskerle go future“ präsentiert die Faun-Gruppe zur IFAT technische Lösungen speziell für Entsorger, Städte und Gemeinden. Im Vordergrund stehen unter anderem innovative Antriebskonzepte. Bluepower ist ein selbst entwickelter, elektrischer Antrieb, der zur Reichweitensteigerung Brennstoffzellen- und Batterietechnologie miteinander kombinieren kann. Als Trägerfahrzeug wurde ein Econic von Mercedes-Benz verwendet, der von der Bundesregierung gefördert gemeinsam mit der BEG in Bremerhaven entwickelt wurde.
Im Rahmen eines Partnerprojektes wurde zudem ein rein batteriegetriebener Lkw von Volvo gezeigt, der mit einem Faun-Rotopress-Aufbau ausgestattet ist. In Hamburg feierte dieses Fahrzeug am 8. Mai Weltpremiere und wird ab Herbst 2018 bei der Stadtreinigung Hamburg in Einsatz gehen. Der Verkaufsstart in Europa ist ab 2019 geplant.
Speziell für den Entsorgungsbereich hat Faun das Telematiksystem Koco connect entwickelte. Highlight des herstellerunabhängigen Systems ist die Möglichkeit der füllstandsoptimierten Entleerung von Sammelbehältern. Diese sind mit Sensoren ausgestattet und kommunizieren die Füllstandsdaten direkt über das System an das Abfallsammelfahrzeug.
Hako – Geräteträger Multicar Hydrostat M31
Mit dem neuen Hydrostat komplettiert Hako die Baureihe Multicar M31. Für den kompakten Geräteträger stehen mit zwei stufenlos und fein dosierbaren hydraulischen Fahrbereichen und zusätzlicher Kriechganguntersetzung insgesamt vier Geschwindigkeitsbereiche zur Verfügung. Das Tempo kann der Fahrer entweder über das Fahrpedal oder über den Fahrhebel bestimmen. Die Bedien- und Anzeigeelemente sind ergonomisch im zentralen Bedienpult, im Multifunktionsfahrhebel und in der Dachkonsole integriert.
Leistungsstarke Hydraulikanlagen mit bis zu 110 Liter pro Minute bei einem Arbeitsdruck von bis zu 300 bar sorgen schließlich dafür, dass auch leistungsfordernde Geräte vom Mähwerk bis hin zur Schneefräse sicher angetrieben werden.
Die variable hydrostatische Bremskraft ist serienmäßig integriert. Über einen dreistufigen Wippschalter stellt der Fahrer je nach Situation ein, wie stark der hydrostatische Fahrantrieb verzögern und somit die Betriebsbremse unterstützen soll. Vor allem bei starkem Gefälle und hoher Nutzlast wird so die Betriebsbremse geschont, der Verschleiß reduziert und die Sicherheit erhöht. Ein neuartiges Hydrostat-ABS, bei dem Motormanagement und ABS interagieren, sichert das Fahrzeug zusätzlich beim Bremsen.
Holder – Geräteträger X 45
Mit dem Geräteträger Holder X 45 bringt der Metzinger Hersteller Max Holder sein komplett neu entwickeltes Einstiegsmodell auf den Markt. Zu den wichtigsten Innovationen des Knicklenkers gehört die Wahlmöglichkeit beim Motor, denn für den X 45 ist neben einem Diesel- auch ein Benzinmotor verfügbar. Diese Option ist Holders Antwort auf die Feinstaubproblematik in vielen Städten.
Die beiden drehmomentstarken Aggregate leisten 42 (Diesel) und 44 PS (Benzin). 27 km/h Höchstgeschwindigkeit machen den Geräteträger zur schnellsten Maschine im Segment. Über einen Programmschalter lassen sich die Kernanwendungen Kehrsaugen, Mähsaugen, Bewässerung und Winterdienst einfach auswählen.
Bereits seit Ende 2017 am Markt ist die S-Reihe der Knicklenker. Die Modelle S 100 (100 PS), S 115 (115 PS) und S 130 (130 PS) sind mit einem Stage-5-ready-Motor ausgestattet und wurden auf der diesjährigen IFAT dem internationalen Publikum präsentiert.
Reform – Kehrmaschine Muli T10 X Hybridshift
Mit dem Kehrmaschinenaufbau von Trilety erfüllt der Muli T10 X Hybridshift von Reform die Forderungen nach stufenlosem Fahrantrieb, hoher Nutzlast sowie großer Wendigkeit. Der Edelstahlschmutzbehälter mit 3,5 Kubikmeter Inhalt und der integrierte Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 800 Liter bieten ein hohes Nutzvolumen. Die Tellerbesen mit 700 Millimeter Durchmesser und die Zubringerwalzbesen können dank der Wischbreite von etwa 1,90 Meter auch große Flächen effizient reinigen. Sprühdüsen an der Stoßstange und bei den Besen binden den Staub. Durch den optionalen Schmutzwasserumlauf kann das Wasser im Schmutzbehälter wiederverwendet werden.
Die Bedienung der Kehrmaschine erfolgt zentral über den Joystick und über das Bedienpult. Mit dem Joystick kann beim Kehren ohne Kuppeln ganz einfach die Fahrtrichtung geändert werden. Automatisch hebt die Kehrmaschine beim Rückwärtsfahren die Besen pneumatisch. Die bewährte Vier-Radlenkung sorgt für Wendigkeit auch in engen Gassen.
Mit dem stufenlosen Fahrantrieb kann jede beliebige Fahrgeschwindigkeit gefahren werden kann. Dadurch kann die Geschwindigkeit individuell an die Bedingungen angepasst werden.
Renault Trucks – Niederflur-Fahrzeug D Access
Das Highlight am Stand des Lkw-Herstellers Renault Trucks war das Niederflur-Fahrzeug D Access mit einem Olympus-19N-Hecklader. Der besonders für die innerstädtische Abfallentsorgung konzipierte Lkw hat eine Gesamtbreite von nur 2300 Millimetern und einen extrem kurzen vorderen Rahmenüberhang von 1665 Millimetern.
Die extrabreite Windschutzscheibe bietet dem Fahrer ein Sichtfeld von 220 Grad und minimiert dadurch den toten Winkel auf weniger als 15 Grad. Zur Sicherheit im Verkehr beitragen soll die niedrige Sitzposition auf Fußgängerhöhe. Das Fahrzeug bietet zudem einen nahezu ebenen Kabinenboden, eine Deckenhöhe von zwei Metern und einen freien Durchgang durch die Kabine.
Auch das sehr häufige Ein- und Aussteigen beim Betrieb von Müllsammelfahrzeugen wurde konstruktiv berücksichtigt. So befindet sich die Trittstufe zum Fahrerhaus in nur 435 mm Höhe. Außerdem erlaubt die treppenförmige Trittplattform ein angenehmeres Ein- und Aussteigen. Eine 80-Grad-Türöffnung auf der Fahrerseite garantiert einen leichten Zustieg. Der Kabinenrahmen des Fahrzeugs ist vollständig aus Edelstahl gefertigt.
Schmidt – Schwemmfahrzeug CityJet 3030 SW
Schmidt (Aebi-Schmidt-Gruppe) präsentierte auf der IFAT in München das neue Schwemmfahrzeug CityJet 3030 SW und verspricht „intensive Nassreinigung ohne Kompromisse“. Das Fahrzeug auf Basis der Baureihe Swingo 200+ ist ausgestattet mit einem 1800-Liter-Wassertanksystem aus schlagfesten Kunststofftanks sowie einem Schwemmbalken mit 30 Grad Schwenkwinkel (links/rechts).
Die Nassreinigung erfolgt mit 70 Liter pro Minute bei bis zu 200 bar. Dies garantiere eine effektive Schwemmleistung selbst bei hartnäckigen Verschmutzungen und größeren Schmutzmengen, so der Hersteller. Durch ihre kompakte Bauweise und die Vier-Rad-Lenkung ist das Fahrzeug ideal geeignet bei engen Platzverhältnissen, schmalen Gassen, in Fußgängerzonen oder auch auf Gehwegen.
Der Fahrer kann den Schwemmbalken individuell und intuitiv über die ergonomische Bedienarmlehne steuern. Optional verfügbar ist ein teleskopierbarer Schwemmbalken, der Flächenleistung deutlich erhöht.
Wettermanufaktur – Wetterportal Einsatzwetter.de
Die Wettermanufaktur unterstützt Straßen- und Winterdienste sowie Multi-Service-Anbieter auf den Geschäftsfeldern Garten- und Landschaftsbau, Gebäudereinigung und Facility Management ganzjährig mit Wettervorhersagen bei der Einsatzplanung. In München stellte das junge Unternehmen sein neues Wetterportal www.einsatzwetter.de für Straßen- und Winterdienste vor. Darin stehen Daten und Vorhersagen für die Temperatur und den Zustand von Straßen, Brücken und Fußwegen zur Verfügung.
Für den jeweiligen Einsatzort können Vorhersagen für die kommenden 24 Stunden bis zu 30 Tage abgerufen werden. Zudem können vom Meteorologen verfasste Wetterberichte für das jeweilige Einsatzgebiet eingesehen werden. Diese werden zweimal täglich zu den Wunschuhrzeiten der Kunden erstellt. Das meteorologische Team unter der Leitung von Jörg Riemann steht den Nutzern des Portals rund um die Uhr telefonisch beratend zur Seite.
In München präsentiert der Wetterdienst erstmals die Sommervariante des Wetter-Portals. Zusätzlich zu Unwetterwarnungen vor Gewittern, Sturm, Dauer- und Starkregen stehen in dem Online-Portal auch spezielle Wetterparameter für Arbeitseinsätze im Freien zur Verfügung. Hierzu zählen Informationen zu Hitzebelastungen, UV-Strahlung und zur Bodenbeschaffenheit.