Klimawandel: Aktuelle Wetteranalyse in Baden-Württemberg

Der Klimawandel verändert Baden-Württemberg. Die aktuelle Analyse der Landesanstalt für Umwelt verdeutlicht diese Entwicklung. Wärme und Trockenheit sorgen dafür, dass die Böden im Land schon früh im Jahr sehr trocken sind.

Aus den Analysedaten der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) für die Monate März und April 2020 geht hervor, dass beide Monate im langjährigen Vergleich überdurchschnittlich warm und trocken waren. Demnach lag die Durchschnittstemperatur im März 1,5 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel (errechnet zwischen 1961 und 1990), die des April sogar fast vier Grad Celsius darüber. Der April war mit über elf Grad im Tagesdurchschnitt der viertwärmste April in 140 Jahren. Der zurückliegende Winter war der Zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.

Für den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller sind die Zeichen des fortschreitenden Klimawandels offenkundig: „Es ist kein Zufall, dass es kaum regnet und die Apfelbäume schon Ende März blühen. Natur und Wasserhaushalt sind durcheinander.“ Das wird von Jahr zu Jahr deutlicher, so Untersteller.

Der Minister fordert, nach der Corona-Krise nachhaltige Investitionsanreize zu setzen: „Wir dürfen nicht mehr so weitermachen wie bisher, wenn wir nachfolgenden Generationen gute Lebensbedingungen erhalten wollen.“

Nach Feststellung der Wetterexperten sind die Böden schon früh im Jahr sehr trocken. In weiten Teilen von Baden-Württemberg könne man von einer außergewöhnlichen Dürre sprechen. Untersteller befürchtet, „dass wir wie 2018 wieder Niedrigwasser bekommen, etwa im Rheingebiet. Das könnte für Flora und Fauna und die Landwirtschaft verheerend werden“, so Umweltminister Untersteller.

Aber auch die Wirtschaft könnte darunter leiden, da Beeinträchtigungen der Schifffahrt die Logistik vieler Unternehmen erheblich erschwerten. „So alarmierend wie es angefangen hat, fürchte ich, dass wir klimatisch noch ein schwieriges Jahr vor uns haben.“

Info: Analysedaten der Witterung im März und April 2020 der Landesanstalt für Umweltschutz