Impfzentren sinnvoll erweitern

Für das Impfzentrum in Bremerhaven wurde die Stadthalle als Standort gewählt, da sie gute Erweiterungsmöglichkeiten für höhere Impfkapazitäten bietet. Foto: Stadt Bremerhaven

Die Impfstoffknappheit ist nach wie vor ein Problem. Doch sobald große Mengen an Corona-Vakzinen zur Verfügung stehen, gilt es, auch das Impftempo zu erhöhen. Kommunen haben durch Erweiterung ihrer Impfzentren vorgesorgt – ein Blick in den bayrischen Landkreis Regen und nach Bremerhaven.

Eine Eishalle dient im bayrischen Regen als Impfzentrum für die Bevölkerung im gleichnamigen Landkreis. Ergänzend sind mobile Teams im Einsatz. In beiden Bereichen sollen die Kapazitäten ausgebaut werden. Auch Hausärzte sind seit Ende März in das Konzept eingebunden. „Das Problem stellt die Koordination der verschiedenen Außenstellen, Einrichtungen und Praxen dar, weswegen wir uns dafür entschieden haben, vor allem das zentrale Impfzentrum zu erweitern. Die Koordination betrifft dabei den Personaleinsatz, die Dokumentation, die Impfstoffverteilung und das Terminmanagement“, erläutert Heiko Langer aus der Pressestelle des Landkreises Regen.

Räumlich gebe es derzeit keine Probleme. Die Eishalle als Impfzentrum ermögliche dank ihrer großen Fläche eine Verdopplung der Kapazität, ohne das gewünschte Einbahnstraßensystem zu verlassen. Die Umsetzung erfolgt mit Hilfe eines Messebauers. Der Betrieb müsse dafür nicht unterbrochen werden.

Limitierungen liegen bisher in den Impfstoffmengen. „Bei einer deutlichen Steigerung der Impfstoffmengen werden wir an personelle und räumliche Grenzen kommen, weswegen eine Einbindung der niedergelassenen Ärzte wichtig ist“, sagt Langer. Ein Problem stelle der bürokratische Aufwand mit dem zentralen Impfportal des Freistaats Bayern dar. Der weit überwiegende Zeitanteil bei den Impfungen liege in der Prüfung der Priorisierung, der Vorbereitung der Einwilligungs- und Aufklärungsunterlagen sowie der patientenbezogenen Chargendokumentation des Impfstoffs. Hier würde es auch unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher und juristischer Aspekte ein erhebliches Effizienzpotential geben.

Bereits bei der Vorplanung wurden in Bremerhaven auch Erweiterungsmöglichkeiten geprüft. Aus diesem Grund fiel die Wahl des Standorts für das Impfzentrum auf die Stadthalle. Als maßgebliche Kennzahl für eine Erweiterungsplanung diente die Anzahl der Impfungen, die sich an den zu erwartenden Impfdosen orientiert. Hierfür hat Bremerhaven mehrere Erweiterungsphasen geplant.

„Sinnvolle Erweiterungen sind auf Grund der bestehenden Infrastruktur möglich. In Bremerhaven ist die Erweiterung von bisher 300 Impfungen auf 800 Impfungen in der Phase I in den bestehenden Räumlichkeiten möglich. In der Phase 2 wird örtlich getrennt im Foyer der Stadthalle ein zweiter Impfbereich eingerichtet. Im weiteren Verlauf werden dann Erstimpfungen und Zweitimpfungen getrennt. Durch die enge Anbindung ist hierdurch die gemeinsame Nutzung einzelner Bereiche möglich“, erläutert Volker Heigenmooser, Pressesprecher der Stadt Bremerhaven.

Bei dieser Verdichtung berücksichtigt werden Hygienekonzepte im Ruhebereich, bei der Registrierung und dem Check-out sowie sicherheitsrelevante Aspekte wie Laufwege zur Vermeidung von Staus, aber auch Fluchtwege. Vorbereitende Maßnahmen der Erweiterung seien im laufenden Betrieb möglich. Der eigentliche Aufbau erfolge an einem Samstag nach Impfschluss bis zum erneuten Impfbeginn am Montag, so dass es zu keiner Beeinträchtigung des Impfbetriebs komme.

red.