Energetische Sanierung von Senioren- und Pflegeheimen

Betrieb eines Alten- und Pflegeheims: Hohe Energiekosten können durch geringinvestive Maßnahmen um bis zu 15 Prozent gesenkt werden. Foto: Adobe Stock/Petair

Über 7000 Senioren- und Pflegeheime sind deutschlandweit im Betrieb – die Tendenz ist, entsprechend der Altersstruktur der Bevölkerung, steigend. Die Unterhaltung dieser Liegenschaften ist meist mit hohem Energie- und Kostenaufwand verbunden. Dieser Aufwand lässt sich gezielt senken, meldet die Energieagentur NRW.

Neben der Beheizung von Wohn- und Gemeinschaftsräumen wird ein hoher Wärmebedarf für zusätzliche Schwimmbäder, Bewegungsräume und Pflegestationen verlangt. Der Stromverbrauch ist hoch, da meist Großküchen, Wäschereiabteilungen und umfangreiche Beleuchtungsanlagen im Betrieb sind. Bereits durch geringinvestive und organisatorische Maßnahmen sind hier Einsparpotentiale von bis zu 15 Prozent zu erzielen. Auch Projekte im Bereich des geänderten Nutzerverhaltens können Erfolge mit sich bringen. Stehen haustechnische oder gebäudetechnische Veränderungen an, gilt es die effizientesten Techniken auszuwählen, die gleichzeitig zu Kostenreduzierungen führen.

Nachfolgend sind konkrete Beispiele von Maßnahmen aufgeführt, die in Alten- und Pflegeheimen zu Kostenreduzierungen geführt haben. Die Einrichtungen sind als „Ökoprofit-Betrieb“ ausgezeichnet worden.

Senioren und Pflegeheim der Stadt Gelsenkirchen: Jährliche Einsparungen von 530.000 kWh Energie

  • Reduktion der Stromspitzen und des -verbrauchs durch Änderung des Nutzerverhaltens.
  • Festlegung und Meldung von Wasserverdunstungsmengen für Küchen, Unterhaltsreinigung und Bewegungsbad.
  • Reduktion der Vorlauftemperatur der Warmwasserversorgung um 19°C.
  • Umrüstung von zweiflammiger auf einflammige Beleuchtung mittels Nachrüstreflektoren
  • Einbau von Bewegungsmeldern und Zeitschaltuhren
  • Einbau einer neuen Heizungsanlage

Amalie-Sieveking-Haus – Ev. Altenheim Hamm e.V.: Jährliche Einsparungen von 5.565 kWh Energie

  • Einbau von Bewegungsmeldern im Keller
  • Verzicht auf Warmhalteplatten für Kaffee
  • Verlängerung der Wartungsintervalle des Notstromaggregats
  • Vermeidung von Stromspitzen durch Lastmanagement

Wichernhaus – Wohnheim für Menschen mit Behinderungen in Gelsenkirchen: Jährliche Einsparungen von 68.000 kWh Energie

  • Einbau von Thermostatventilen
  • Austausch von Glühlampen gegen Energiesparlampen
  • Einbau von Hochleistungsreflektoren

Die Förderung im CO2 -Gebäudesanierungsprogramm der KfW ermöglicht Finanzierungen von Energiesparmaßnahmen in Wohnheimen, Alten- und Pflegeheimen.

Mehr Informationen zu Senioren- und Pflegeheimen sowie weiteren kommunalen Gebäudearten gibt es unter: www.energieagentur.nrw/klimaschutz/kommunale_gebaeudearten