Drei Fragen an … Sven Schoeller, Oberbürgermeister der Stadt Kassel

Foto: Stadt Kassel/Bernd Scholzchen

Sven Schoeller, Oberbürgermeister von Kassel, zog im Dezember zum Jahresende eine Zwischenbilanz nach den ersten Monaten im Amt.

Was sehen Sie als Ihre größte Aufgabe?

Sven Schoeller: In Kassel leben über 200.000 Menschen mit unterschiedlichsten Interessen und Einstellungen, mit verschiedener Herkunft, Religion, Bildung und Erwerbsmöglichkeiten. Eines verbindet all diese Menschen: die Stadt selbst. Dieses Bewusstsein und damit auch die Identifikation der Menschen mit Kassel möchte ich stärken und so ein echtes „Wir-Gefühl“ schaffen.

Was beschäftigt Sie aktuell am meisten?

Schoeller: Eine zentrale Herausforderung ist es, wichtige Strategieprozesse in der Verwaltung und den Beteiligungsgesellschaften zu beginnen und fortzuführen. Wir haben hohe Qualitätsansprüche und enormen Zeitdruck, gerade beim Klimaschutz. Auch die Debatte über die Zukunft der documenta ist von zentraler Bedeutung für Kassel: Nach antisemitischen Vorfällen auf der documenta 15 und dem Rücktritt der Findungskommission für die künstlerische Leitung der documenta 16 gilt es, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.

Was läuft besonders gut in Kassel?

Schoeller: Kassel hat eine hochlebendige Kulturszene, die für eine Stadt unserer Größenordnung einmalig ist, mit vielen Museen, einer lebendigen Film- und Literaturkultur. Die Neueröffnung des Palais Bellevue als Kultur- und Veranstaltungsort und die Kasseler Museumsnacht waren sehr erfolgreich. Hinzu kommen Maßnahmen wie die Einführung des Deutschlandtickets als Jobticket.

Interview: red.


Zur Person

Sven Schoeller (Grüne) ist seit Juli 2023 Oberbürgermeister der Stadt Kassel (Hessen).