Böblingen führt die Akten digital

Die Grundbuchamtsreform in Baden-Württemberg schreitet voran. In Böblingen ist der achte und größte Standort eines Grundbuchamts neuen Zuschnitts eröffnet worden.

Die Grundbücher und Grundakten werden dort ausschließlich digital geführt. Anträge können elektronisch eingereicht werden, die Sachbearbeitung geschieht direkt am Computer. „Hierdurch können künftig Verfahrensabläufe beschleunigt werden“, sagte Justizminister Rainer Stickelberger zur Eröffnung des Standorts Böblingen. Über zahlreiche Grundbucheinsichtsstellen bei den Kommunen könnten die Bürger schnell und zuverlässig Einblick in die Grundbücher nehmen.

Mit dem Fortschreiten der Reform wird auch das Grundbuchamt Böblingen weiter wachsen. Während aktuell rund 20 Mitarbeiter dort tätig sind, werden es bis Ende des Jahres 2017 voraussichtlich bis zu 150 sein.

Bis zum Jahr 2017 werden in Baden-Württemberg die Aufgaben der ursprünglich über 600 staatlichen und kommunalen Grundbuchämter in 13 zentralen Grundbuchämtern konzentriert sein. Diese sind entsprechend der im übrigen Bundesgebiet üblichen Struktur bei ausgewählten Amtsgerichten eingegliedert.

Bislang wurden insgesamt 189 badische und zehn württembergische Grundbuchämter in die bereits eröffneten zentralen Grundbuchämter in Achern, Emmendingen, Mannheim, Maulbronn, Tauberbischofsheim, Villingen-Schwenningen und Heilbronn eingegliedert. Mit den Standorten Ravensburg, Schwäbisch Gmünd, Sigmaringen, Ulm und Waiblingen werden im württembergischen Landesteil noch fünf weitere zentrale Grundbuchämter den Betrieb aufnehmen. Die bestehenden Akten aus Papier werden im Grundbuchzentralarchiv in Kornwestheim aufbewahrt.