Zufluchtsort für Geflüchtete mit dem
ALHO-Baukasten: Investition mit Zukunftsperspektive

2021 hatten in Erftstadt-Blessem die gewaltigen Wassermassen der Flutkatastrophe mehrere Wohnhäuser für Geflüchtete stark beschädigt. Doch inzwischen ist auf dem Gelände an der Rademacherstraße wieder neues Leben eingekehrt. Was damals binnen Sekunden zerstört wurde, konnte 2023 in einer Bauzeit von nur wenigen Wochen zum Symbol für schnellen und durchdachten Wiederaufbau werden: Die Stadt Erftstadt und die Modulbauspezialistin ALHO, Ingenieure und Handwerker arbeiteten Hand in Hand, um für Menschen in Not ein Zuhause zu schaffen, das modernen Anforderungen an Schutz, Lebensqualität und Nachhaltigkeit gerecht wird und Zukunftsperspektiven bietet.

2021 hatten in Erftstadt-Blessem die gewaltigen Wassermassen der Flutkatastrophe mehrere Wohnhäuser für Geflüchtete stark beschädigt. Doch inzwischen ist auf dem Gelände an der Rademacherstraße wieder neues Leben eingekehrt. Zusammen mit ALHO hat die Stadt eine neue Wohnanlage auf dem Grundstück errichtet. Vier zweigeschossige Wohngebäude und ein Verwaltungsbau gruppieren sich um einen Innenhof zu einem U-förmigen Ensemble. Foto: ALHO Unternehmensgruppe

Aus der Flutkatastrophe lernen und handeln –
mit dem richtigen Partner

Die zerstörten Altbauten standen auf einer tief liegenden Fläche, deren Schwachstelle erst mit den drastischen Folgen der Überschwemmung offenbar wurde. Einen Schicksalsschlag wie 2021 will hier niemand mehr erleben müssen: Nach dem Abriss der Bestandsgebäude wurde das weitläufige Gelände am Ortsrand von Blessem von der Stadt darum zunächst einmal hochwassertauglich gemacht: Es wurde um zirka 1,60 Meter erhöht. Um einen besseren Wasserabfluss zu gewährleisten, wurden zudem Rigolen – unter der Geländeoberfläche angeordnete Auffangbecken, die das Regenwasser aufnehmen und versickern – verlegt. Sie können künftig Wasser bei Starkregen aufnehmen und kontrolliert versickern lassen.

Marco Metz, Vertriebsleiter der Niederlassung West bei der ALHO Systembau, erinnert sich: „Nach einer öffentlichen Ausschreibung und dem Besuch eines vergleichbaren Referenzbauwerks in Köln entschied sich die Stadt, ALHO mit der Planung und dem Bau der neuen Wohnanlage auf dem Gelände zu beauftragen. Unsere Stahlrahmenmodule werden unter wettergeschützten Bedingungen im Werk vorgefertigt – inklusive Fenster, Türen und sogar Nasszellen. Das bringt nicht nur eine hohe bauliche Qualität mit sich, sondern spart auch viel Zeit.“

So konnten die erforderlichen 130 Module in nur 20 Wochen zu einem modernen leistungsfähigen Neubauensemble montiert und ausgebaut werden. Dirk Schulz, Technischer Beigeordneter der Stadt Erftstadt, bestätigt das: „Wir brauchten einen verlässlichen Bau-Partner, der schnell, effizient und nach unseren Wünschen den Wiederaufbau gewährleisten konnte. In ALHO haben wir diesen Partner gefunden. Von Anfang an war die Zusammenarbeit vertrauensvoll, auf alle Zusagen war Verlass und die Kommunikation tadellos.“

Ein guter Plan für eine bessere Zukunft

Vier zweigeschossige Wohngebäude und ein Verwaltungsbau gruppieren sich um einen Innenhof zu einem U-förmigen Ensemble. Mit Grünflächen und Spielgeräten gestaltet, erweitert der Hof die Wohnfläche nach außen. Die Wohnbauten haben eine Gesamtwohnfläche von knapp 5000 Quadratmetern. Die 76 Wohneinheiten bieten rund 240 Geflüchteten jetzt wieder eine Heimat auf Zeit.

BU: Die Wohnbauten mit einer Gesamtwohnfläche von knapp 5.000 Quadratmetern fassen 76 Wohneinheiten und bieten rund 240 Geflüchteten jetzt wieder eine Heimat auf Zeit. Grünflächen erweitern die Wohnfläche zum Hof hin nach außen. Foto: ALHO Unternehmensgruppe

Mit dem attraktiven Wohnungsmix mit Einheiten für jeweils zwei Personen, vier bis sechs Personen oder sechs bis acht Personen kann die Stadt Erftstadt auf unterschiedliche Belegungsszenarien reagieren. So sind die Wohnungen für Paare, Familien oder als Wohngemeinschaften nutzbar. Alle haben eine eigene Küche und ein eigenes Bad. Sogar rollstuhlgerechte Wohnungen für in der Mobilität eingeschränkte Personen wurden realisiert.

Die Einheiten werden über Laubengänge erschlossen. Eine Erschließungsform, die übrigens im Wohnungsbau nicht nur eine lange Tradition hat, sondern auch wirtschaftlich gesehen Vorteile bringt: Im baurechtlichen Sinne wird der Laubengang in Deutschland nicht auf die Geschoss- und Nutzflächen des Gebäudes angerechnet und im Gebäudeinnern muss keine wertvolle Wohnfläche für die Unterbringung von Treppenhäusern und Fluren verschwendet werden.

Die den Wohnungen direkt vorgelagerte „Galerie“ kann zum Treffpunkt für die Bewohner werden, dient der Kommunikation, fördert den Gemeinschaftssinn und ist ein unmittelbar zu nutzender Freisitz. Weitere große Vorteile der nach beiden Seiten offenen Bauweise sind zum einen die gute Querlüftung der Wohnungen sowie die Sicherheit im Brandfall, da die offenen Erschließungsgänge dann gleichzeitig als erste Rettungswege dienen.

Die Wohnungen werden über Laubengänge erschlossen. Diese, den Wohnungen direkt vorgelagerte „Galerie“, kann zum Treffpunkt für die Bewohner werden, dient der Kommunikation, fördert den Gemeinschaftssinn und ist ein unmittelbar zu nutzender Freisitz. Foto: ALHO Unternehmensgruppe

Gute Koordination und Schnelligkeit: Erftstadt als Vorreiterin beim Wiederaufbau

Dass der Neubau so schnell umgesetzt werden konnte, ist der engen Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, ALHO und allen weiteren Akteuren am Bau zu verdanken. Nachdem die Stadt Erftstadt sich für die nötigen Erdarbeiten verantwortlich zeigte, übernahm ALHO alle Leistungen der Planungs- und Bauphase. Während im hinteren Teil des Grundstücks noch die Aufschüttung des Geländes in vollem Gange war, konnten weiter vorne schon die Fundamente für die Neubauten gegossen werden. In der ALHO Raumfabrik liefen unterdessen bereits die ersten Module vom Band.

„Wir haben hier mit höchster Dringlichkeit und zugleich absoluter Gründlichkeit gearbeitet und sind sehr zufrieden mit Ablauf und Ergebnis“, bestätigt Dirk Schulz. Die kontinuierliche, gute Abstimmung zwischen allen Beteiligten sei ein entscheidender Faktor für den schnellen Fortschritt gewesen. „Gemeinsam haben wir mit viel Engagement daran gearbeitet, eine schnelle und nachhaltige Lösung zu schaffen“, so der Technische Beigeordnete. Nicht nur den eigenen Bürgerinnen und Bürgern sah sich die Stadt Erftstadt hier zur Schnelligkeit verpflichtet: Zahlreiche Gemeinden ringsum und sogar die Stadt Köln hatten sich nach der Flut solidarisch gezeigt und die wohnungslosen Menschen kurzfristig aufgenommen. Dass der Neubau so schnell wie möglich errichtet werden konnte, entlastet auch sie.

Nachhaltigkeit als wichtiger Baustein für die Zukunft

Der neue Gebäudekomplex verfügt auch über ein zukunftsweisendes Energiekonzept: Luft-Wasser-Wärmepumpen ermöglichen eine effiziente und nachhaltige Wärmeversorgung. Photovoltaikanlagen sorgen für umweltfreundlichen Solarstrom. Die Gastherme wird nur noch als Notfallenergiequelle beziehungsweise zum Abdecken der Spitzenlast genutzt. Langfristig versucht man auch hier, gänzlich auf fossile Brennstoffe zu verzichten.

Auch das Energiekonzept des neuen Gebäudekomplexes ist zukunftsweisend: Luft-Wasser-Wärmepumpen ermöglichen eine effiziente und nachhaltige Wärmeversorgung. Photovoltaikanlagen auf den Dächern sorgen für umweltfreundlichen Solarstrom. Foto: ALHO Unternehmensgruppe

Neben der Putzfassade auf einem effektiven Wärmedämmverbundsystem haben die Gebäude ein Gründach erhalten, das einen Ausgleich zur neu versiegelten Bodenfläche schafft und Regenwasser speichern kann. Es sorgt für Biodiversität und trägt zu einem gesunden Wohnklima – vor allem im Sommer – bei, weil es sich im Vergleich zu herkömmlichen Dachflächen nicht stark aufheizt.

Heute Unterkunft für Geflüchtete – morgen bezahlbarer Wohnraum

Die hohe Zahl an Asyl- und Schutzsuchenden, die vor Krieg, Verfolgung und Not aus ihrer Heimat flüchten, stellt eine große Herausforderung für Städte und Kommunen dar. Deutschland schultert im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten einen proportional hohen Anteil bei der Unterbringung. Die Hauptlast davon tragen die Kommunen – finanziell wie organisatorisch.

ALHO hat sich in die Lage der Verantwortlichen versetzt und sich Gedanken gemacht, wie eine wirtschaftliche, zukunftsweisende Wohn-Lösung für Städte und Gemeinden aussehen könnte: Dafür haben die Experten von ALHO haben einen ausgereiften Baukasten für Wohnunterkünften entwickelt, der dabei helfen soll, möglichst flexibel nutzbare Wohngebäude in kürzester Zeit zu errichten. Sie können an die aktuellen Bedarfe angepasst werden und bieten gleichzeitig eine Zukunftsperspektive für eine spätere Weiternutzung als bezahlbarer Wohnraum. Denn mit dem ALHO Baukasten-System können nicht nur Wohngebäude zur Unterbringung in einzelnen Zimmern mit gemeinschaftlichen Küchen und Sanitärbereichen als „Zentrale Unterbringungseinrichtung, (ZUE)“ effizient geplant und realisiert werden, sondern auf Wunsch auch Bauten mit abgeschlossenen Wohneinheiten.

Mit dem attraktiven Wohnungsmix mit Einheiten für bis zu acht Personen kann die Stadt Erftstadt auf unterschiedliche Belegungsszenarien reagieren. Sogar rollstuhlgerechte Wohnungen für in der Mobilität eingeschränkte Personen wurden realisiert. Alle haben eine eigene Küche und ein eigenes Bad. Foto: ALHO Unternehmensgruppe

ALHO denkt mit: Mit dem Wohn-Baukasten Handlungsspielräume in der Zukunft offenhalten

Viele Faktoren entscheiden darüber, ob die Integration von Geflüchteten funktioniert. Wichtig dabei ist, zugewanderte Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Das beginnt bereits mit dem Wohnort. Die erste Wahl für die Unterbringung von Geflüchteten sollten darum Gebäude mit abgeschlossenen Wohneinheiten sein, die von Familien oder kleinen Wohngemeinschaften genutzt werden können und deren Architektur in der Nachbarschaft akzeptiert wird.

Eine solche Wohnanlage ist in Erftstadt entstanden. Sie bietet den Menschen erheblich mehr Privatsphäre als eine herkömmliche Flüchtlingsunterkunft. Das hilft dabei, das Konfliktpotenzial innerhalb der Einrichtung maßgeblich zu reduzieren. Wohngebäude wie diese sind zukunftstauglich ausgelegt, da sie sich sehr gut für eine Nachnutzung als bezahlbarer Wohnraum eignen. Die Grundrissbeispiele, die sich in der Praxis bereits vielfach bewährt haben, lassen sich problemlos auf den konkreten Bedarf hin anpassen und die getätigte Investition in das Bauwerk ist damit langfristig gesichert. „So wie die Wohneinheiten hier konzipiert und ausgestattet wurden, könnten sie zu einem späteren Zeitpunkt als vollwertige Sozialwohnungen dienen“, sagt auch Dirk Schulz. „Ob es dazu kommt, ist zwar noch nicht sicher, aber die Möglichkeit ist grundsätzlich da.“

ALHO Unterkunft für Geflüchtete in Erftstadt
Hell und freundlich sind die Wohneinheiten auf der Grundrissfläche angeordnet. Sie sind für Paare, Familien oder als Wohngemeinschaften nutzbar und können jederzeit an aktuelle Bedarfe angepasst werden. So bieten sie der Stadt eine Zukunftsperspektive für die spätere Weiternutzung zum Beispiel als bezahlbarer Wohnraum. Foto: ALHO Unternehmensgruppe

Besondere Dringlichkeit – Chance zur beschleunigten Vergabeverfahren

ALHO hat noch einen weiteren wertvollen Tipp für kommunale Bauherren: Bei der Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten kann grundsätzlich von einer besonderen Dringlichkeit ausgegangen werden. Das kann Vergabeverfahren deutlich beschleunigen, um drohende Obdachlosigkeit zu vermeiden. Nutzen Sie also nicht nur die hohe Zeitersparnis der Modulbauweise, sondern auch die Möglichkeiten eines vereinfachten Vergaberechtes und machen Sie von bestehenden Erleichterungen Gebrauch.

Kontakt:

ALHO Systembau GmbH
Hammer 1
51598 Friesenhagen
Tel.: 02294 696-0
E-Mail: info@alho.com
www.alho.com