Sprachkenntnis ist die Voraussetzung für Eingliederung

Sprachkompetenz spielt eine Schlüsselrolle, wenn Flüchtlinge und internationale Migranten sich in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden wollen. Sprachschulen bieten mittlerweile verstärkt Deutsch- und Integrationskurse an.

Rund 21 Prozent der Integrationskursberechtigten haben im Jahr 2015 ihren Deutschkurs nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bei Sprach- und Fachschulen begonnen. Dies waren für den Zeitraum Januar bis September 2015 rund 27.280 Kursteilnehmer. Die Teilnahmeberechtigten für Integrationskurse stammen laut BAMF derzeit fast zur Hälfte aus Europa (47 Prozent).

Sprach- und Fachschulen sind neben den Volkshochschulen die meistbesuchten Bildungsträger für Integrationskurse. Nicht nur Flüchtlingen, sondern insbesondere ausländischen Fachkräften, die in Deutschland gesucht werden, bieten Integrationskurse eine erste sprachliche Orientierung.

„Die Nachfrage nach Deutschkursen stieg in den letzten zwei Jahren explosionsartig an“, sagt Heidrun Englert, zweite Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Inlingua Deutschland in Hamburg. „Erstmals führten wir 2015 mehr Deutsch- als Englischkurse durch. Darunter sind nicht nur Integrationskurse, sondern auch speziell berufsbezogene Deutschkurse“, so Englert. Der Unterricht erfolgt bei Inlingua einsprachig in der Zielsprache. Erfahrungen zeigen, dass sich bei diesem Lehransatz ein Lernerfolg bei den Teilnehmern schneller einstellt als im zweisprachigen Unterricht.