Editorial

Liebe Besucherinnen, liebe Besucher,

„best never rest“ ist das aktuelle Motto der deutschen Fußballnationalmannschaft. Unter diesem geschliffenen Leitspruch tritt sie in Russland an, ihren Titel zu verteidigen. Die Weltmeister lassen uns wissen: Die Besten ruhen nie. Niemals darf, wer führt, sich zufriedengeben. Die Position zu halten, erfordert dauernde Anstrengung in Theorie und Praxis, also taktisch-analytische und spielerisch-kämpferische Fortschritte.

Für viele Rathauschefs ist die Bedeutung dieses Werbeslogans ja keineswegs neu. Sie streben schon immer danach, öffentliche Leistungen zu verbessern und ihre Kommune für Bürger und Wirtschaft attraktiver zu machen. Für die Stadtentwicklung im Zeichen der Digitalisierung hat sich im Sprachschatz der kommunalen Familie der „Claim“ Smart City etabliert.

Klug soll die Stadt in Zukunft geführt, gesteuert, verwaltet, „gemanagt“ werden. Intelligent werden die Daten aus Abfallentsorgung, Stromerzeugung und Verkehrsüberwachung zusammengeführt, vernetzt und ausgewertet. Patente Software-Lösungen von Start-up-Unternehmen vereinfachen die Kommunikation zwischen Rathaus und Bürgern. Große und kleine Kommunen setzen Pilotmodelle auf, investieren staatliche Fördergelder und messen sich in Wettbewerben.

Einen eindeutigen Sieger kann es auf diesem Gebiet natürlich nicht geben. Stadtentwicklung und -verwaltung sind denn doch grundsätzlich anders gelagert als das Fußballspiel. Bei aller Komplexität erfüllt (und erschöpft) sich dessen Sinn darin, von Mal zu Mal ein Tor mehr zu schießen als der Gegner – seltsam unberührt von immer besseren Big-Data-Leistungen in Spielermonitoring und wachsendem Marketing außerhalb des Platzes. Smart-City-Ansätze hingegen wollen Standards setzen und das Stadtleben fortdauernd verbessern.

Unsere Zeitschrift der gemeinderat begleitet die facettenreiche Entwicklung und Entstehung der Smart City seit Jahren. Nun haben wir – der Bedeutung und dem Spektrum dieses Querschnittsthemas angemessen – unser Portal Treffpunkt Kommune um den eigenen Menüpunkt „Smart City“ erweitert. Wir informieren darin über vorbildliche Projekte, anspruchsvolle Konzepte und innovative Produkte. Praktiker und Wissenschaftler kommen zum Start ebenso zu Wort wie Oberbürgermeister aus ganz Deutschland. In Zusammenarbeit mit den Beratungsunternehmen Bächle & Spree sowie Kommune digital bleiben wir selbstverständlich auch in der Print-Ausgabe am Ball (Titel „Smart City“, ab S. 14).

Dem gemeinsamen Public Viewing auf den Marktplätzen steht im Juni übrigens nichts mehr im Weg. Die Bundesregierung hat eine Verordnung erlassen, auf deren Grundlage die Kommunen, smart hin oder her, die erforderlichen Ausnahmen den Lärmschutz betreffend, regeln können. Nun müssen „unsere Jungs“ nur noch gewinnen.

Herzlich, Ihr
Jörg Benzing

Redaktion

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(Abb.: Kielon/Elenabsl/High Resolution)