Das Land Baden-Württemberg startet eine Schulungskampagne in nachhaltiger Beschaffung für Beschäftigte in Kommunen, Landesbehörden und Landeseinrichtungen. Die öffentliche Hand soll ihre große Nachfragemacht für die nachhaltige Entwicklung des Landes einsetzen, so Umweltstaatssekretär Andre Baumann.
„Die öffentlichen Auftraggeber in Deutschland kaufen jährlich für über 260 Milliarden Euro Waren und Dienstleistungen ein“, sagte Baumann zum Start der Kampagne am 4. Juni in Stuttgart. Für Baden-Württemberg gingen Schätzungen von einer Größenordnung bis zu 40 Milliarden Euro aus.
Das Land bietet daher den Beschäftigten von Landesbehörden und Landeseinrichtungen sowie von Kommunen und kommunalen Einrichtungen in diesem Sommer und Herbst eine Reihe an kostenfreien Schulungen an, die alle Aspekte und Themen einer rechtskonformen nachhaltigen Beschaffung behandeln.
Hierzu gehören die Bereiche Vergaberecht und Vergabeverfahren, Nachhaltigkeits-Siegel, Labels, Zertifikate, Managementsysteme sowie Workshops zu den Themen Textilien/Arbeitskleidung, Lebensmittel, Catering und Informationstechnik. Mit den Schulungen soll erreicht werden, dass die Einrichtungen der Kommunen und des Landes bei ihren Vergaben und Anschaffungen mehr Gewicht auf Nachhaltigkeitsaspekte sowie soziale Kriterien legen.
So können öffentliche Stellen bei ihren Beschaffungen fair gehandelte Produkte nachfragen und umweltbezogene Aspekte wie Energieeffizienz, Klimaschutz und Ressourcenschonung berücksichtigen. Staatssekretär Baumann verweist darauf, dass zum Beispiel die Herstellung von Recyclingpapier gegenüber Frischfaserpapier 72 Prozent Energie und 83 Prozent Wasser einspart.
Info: Das Schulungsangebot umfasst fünf ganztägige Beschaffungstage, themenspezifische regionale Vertiefungsworkshops sowie auf Anfrage auch örtliche Inhouse-Schulungen. Nach der Auftaktveranstaltung in Stuttgart am 4. Juni folgen vier regionale Schulungstermine in Freiburg (4. Juli), Karlsruhe (17. Juli) sowie in Schwäbisch Hall und im Raum Ravensburg. – Das Programm