Ressource schützen und achten

Im Rahmen des Weltbodentages am 5. Dezember ruft die Deutsche Bundesstiftung Umwelt zu einem nachhaltigen Umgang mit Boden auf. Dies betrifft auch das Thema Flächenverbrauch.

Der Boden ist ein unersetzliches Gut und wertvoller Lebensraum. Er speichert und filtert Grundwasser, bietet Nahrung für Mensch und Tier und sorgt für biologische Vielfalt. „Wir müssen ihn achten und schützen, um seine Eigenschaften zu bewahren und für Folgegenerationen zu sichern“, sagt Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), anlässlich des Weltbodentages am 5. Dezember.

Über 50 Prozent des Bodens in Deutschland werden nach DBU-Angabeben landwirtschaftlich genutzt, 30 Prozent sind mit Wald bedeckt. Siedlungs- und Verkehrsflächen verteilen sich auf knapp 13 Prozent der gesamten Bodenfläche. Wasser- und sonstige Flächen kommen auf zwei Prozent. In den vergangenen Jahrzehnten sei der Flächenverbrauch in Deutschland zwar gesunken, täglich werden in Deutschland jedoch rund 74 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen, so die Stiftung. Das entspricht einem Flächenverbrauch von rund 103 Fußballfeldern.

Die Bundesregierung strebt in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie bis 2020 einen täglichen Verbrauch von maximal 30 Hektar an. „Davon sind wir noch weit entfernt. Zudem wird oft unterschätzt, dass beanspruchter Boden viele hundert Jahre braucht, um sich neu zu bilden“, so Bottermann.

Um die Flächenverbrauchs-Ziele der Bundesregierung zu erreichen, hat sich das Land Nordrhein-Westfalen zum Ziel gesetzt, die Flächeninanspruchnahme bis 2020 auf fünf Hektar pro Tag zu reduzieren. Aktuell gehen im langjährigen Mittel täglich rund zehn Hektar wertvolle Natur- und Freifläche verloren. Den Kommunen fällt in diesem Plan die Schlüsselrolle zu, weil sie bei ihren Entwicklungsplanungen die wesentlichen flächenbezogene Entscheidungen treffen.

Mit der landesweiten „Allianz für die Fläche“ ist eine Plattform zur öffentlichen Darstellung des Themas und zum Austausch von Erfahrungen geschaffen worden. Eine Maßnahme des Trägerkreises ist das Projekt „Meilenstein – Zertifikat für flächensparende Kommunen in Nordrhein-Westfalen“, bei dem sich Städte und Gemeinden für eine nachhaltige Flächenwirtschaft auszeichnen lassen können. Sie müssen darlegen, wie sich ihre Flächensituation darstellt, wie sie ein Flächenmanagementsystem aufbauen und offen legen, welche planerischen Steuerungselemente sie zur Flächeneinsparung nutzen. Bereits sechs Kommunen aus Nordrhein-Westfalen haben ein Zertifikat fürs Flächensparen erhalten.

Info: Mehr Informationen zur „Allianz für die Fläche“ des Landes Nordrhein-Westfalen finden Sie hier.
Einen Überblick über das Projekt „Meilensteine“ bietet die Internetseite der Aktion.