Logistikimmobilien – Eckpfeiler der Energiewende

Mit dem Wärmeplanungsgesetz (WPG), das am 1. Januar 2024 in Kraft trat, wurden die Grundlagen für die Kommunale Wärmeplanung (KWP) gelegt. Kommunen stehen durch die Energiewende vor enormen Herausforderungen, da etwa ein Fünftel der landesweit ausgestoßenen CO2-Emissionen auf das Beheizen und Kühlen von Gebäuden zurückzuführen ist. Eine aktuelle Studie im Auftrag der Initiative Logistikimmobilien (Logix) weist nach, dass Logistikimmobilien einen signifikanten Beitrag für eine erfolgreichen Umsetzung der KWP leisten können.

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Mit ihren großen Dachflächen bieten Logistikimmobilien viel Platz für die Installation von Photovoltaik-Anlagen – wie hier beim CTPark Bremen. Foto: CTP

Das Ziel ist klar: Bis 2045 soll die Wärmeversorgung in Deutschland klimaneutral sein. Damit dies gelingt, sind alle Kommunen gefordert, den kosteneffizientesten und praktikabelsten Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung vor Ort zu finden. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft beziffert den jährlichen CO2-Ausstoß durch die Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden auf etwa 150 Millionen Tonnen. Diese Zahl macht den Handlungsdruck für Städte und Gemeinden deutlich.

Hohe Potenziale als Energiequelle und -nutzer

Die Studie „Logistikimmobilien als Pfeiler der Kommunalen Wärmeplanung” unter der Leitung von Jannick Höper und Benedikt Scholler, List Eco, in Zusammenarbeit mit Fiege und Siemens, hebt hervor, wie Logistikimmobilien sowohl als Energiequelle als auch als Energienutzer fungieren können. Das Potenzial ist in beiden Bereichen hoch. Die großen Dachflächen von Logistikimmobilien sind ideal für Photovoltaikanlagen geeignet. Diese erzeugen erneuerbare Energie, die direkt vor Ort genutzt werden kann. Das trägt zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zur Erreichung von Klimazielen bei. Darüber hinaus bietet Geothermie, die Erdwärme nutzt, nachhaltige Möglichkeiten zur Beheizung der Gebäude.

Mobilitäts- und Energieknotenpunkte

Durch ihre strategisch günstigen Lagen können Logistikimmobilien auch als Energie- und Mobilitätsknotenpunkte fungieren. Die verkehrliche Anbindung ist für Mieter entscheidend, weshalb sich viele Logistikzentren in der Nähe von Autobahnen oder wichtigen Zubringern befinden. Dieses Potenzial kann von Kommunen genutzt werden, indem die über Photovoltaikanlagen gewonnene Energie zur Versorgung lokaler Ladeinfrastrukturen eingesetzt wird. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Mobilitätswende, die auf die Umstellung auf elektrische Fahrzeuge abzielt.

Eine weitere Option ist die Erzeugung von Wasserstoff aus überschüssiger erneuerbarer Energie. Dieser Wasserstoff kann vor Ort verwendet werden, zum Beispiel zum Antrieb von Gabelstaplern und anderen Lagereinrichtungen innerhalb der Logistikimmobilie.

Eine ebenso relevante und wichtige Rolle können Logistikimmobilien als Energieverbraucher spielen. Denn eine der wesentlichen Herausforderungen der Energiewende besteht darin, den grünen Strom in die öffentlichen Netze einzuspeisen, damit dieser abgenommen werden kann. Logistikzentren haben aufgrund der komplexen Lagertechnik im Inneren inklusive Förderanlagen, dem Einsatz von Flurförderzeugen und IT einen in der Regel hohen Energiebedarf und können damit Energie problemlos abnehmen. Davon profitieren nicht nur die Mieter durch die Nutzung von Grünstrom vor Ort, sondern es hilft auch dabei, die öffentlichen Stromnetze wirksam zu entlasten.

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Moderne Logistikimmobilien bieten ein hohes Nachhaltigkeitspotenzial – wie das Projekt in Dorsten von Delta Development, bei dem erstmals in Deutschland der Cradle-to-Cradle-Ansatz zur Anwendung kam. Foto: Logix

Politische Förderung und enge Kooperation nötig

In ihren Handlungsempfehlungen betonen die Studienautoren vor allem die Notwendigkeit der Kooperation zwischen den Stakeholdern rund um Logistikimmobilienprojekte: „Damit die Potenziale von Logistikimmobilien für das Erreichen der Ziele der Energiewende abgerufen werden können, braucht es die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik. Gemeinsam gilt es, regulatorische Unsicherheiten abzubauen und die begrenzten Stromnetzkapazitäten auszuweiten. Dafür ist politische Förderung nötig, eine enge Kooperation mit Kommunen, bessere Netzanbindungen und wirtschaftliche Anreize. Auf beiden Seiten müssen noch viele Hürden genommen werden, gemeinschaftlich aber kann es gelingen“, sagt Jannick Höper, Geschäftsführender Gesellschafter, LIST Eco GmbH & Co. KG.  

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Die Kurzversion der Logix Studie steht zum Download auf der Logix Website zur Verfügung. Foto: Logix

Die vollständige Studie wird Ende Juni 2025 unter https://logix-award.de/publikationen zum Download zur Verfügung stehen.

Das Dossier „7 Thesen zu Logistikimmobilien und ihre Bedeutung für die Kommunale Wärmeplanung“ als Kurzzusammenfassung der Studie kann bereits jetzt heruntergeladen werden.

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Die vollständige Logix Studie wird Ende Juni 2025 veröffentlicht. Foto: Logix

Über Logix

Die Initiative Logistikimmobilien (Logix) vereint namhafte Akteure der Branche, um die objektive Wahrnehmung von Logistikimmobilien zu stärken und die Akzeptanz für Logistikansiedlungen zu erhöhen. Beispielsweise verleiht Logix im zweijährigen Rhythmus den Logix Award für herausragende Logistikimmobilien in Deutschland. Darüber hinaus fördert die Initiative den Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen und unterstützt mit Forschungsarbeiten eine objektivierte Diskussion, basierend auf wissenschaftlichen Fakten. Weitere Informationen unter www.logix-award.de

Kontakt:

Initiative Logistikimmobilien 
Logix GmbH
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