Abluftfreie Klärschlammtrocknung mit Wärmepumpe

Die Harter GmbH, Experte für Trocknungsprozesse, bietet dezentrale Lösungen mit hoher Effizienz für die Klärschlammtrocknung.

Klärschlamm
Ein Bandtrockner mit fünf Einheiten trocknet Klärschlamm aus drei Gemeinden in Tirol. Mit dieser effizienten Wärmepumpentechnologie wurde eine äußerst energie- und CO2-sparende Variante realisiert. Foto: Harter GmbH

Nach über 30 Jahren Schlammtrocknung im industriellen Bereich hat Trocknerhersteller Harter aus Stiefenhofen im Allgäu seit 2023 mehrere Projekte im Bereich der Klärschlammtrocknung realisiert. „Damit ist der Weg geebnet, unsere energiesparende Wärmepumpentrocknung auch hier erfolgreich zu etablieren“, beschreibt Reinhold Specht, geschäftsführender Gesellschafter bei Harter, sein Ziel. Schlämme dürfen nicht mehr ausgebracht werden. Es geht um Entsorgungskosten, Transportkosten, Lagerhaltung und mitunter auch um Phosphorrückgewinnung. Johann Seiwald, Geschäftsführer beim Abwasserverband Großache Nord in Tirol, berichtet: „Wir haben uns diesem Thema frühzeitig gestellt und haben heute eine energiesparende Wärmepumpentrocknung samt ausgeklügelter Fördertechnik erfolgreich im Dauerbetrieb.“

In Erpfendorf werden die Abwässer von drei Gemeinden mit circa 25.000 Einwohnern gereinigt. Das heutige Trocknungssystem ist ein Harter-Bandtrockner mit zwei horizontal angeordneten Bändern und 5 Wärmepumpenmodulen. Die Bandgeschwindigkeit ist einstellbar, Sensoren überwachen die Schütthöhe auf beiden Bändern. Die 5 Wärmepumpenmodule sind miteinander verbunden und bilden so ein kompaktes System. Der Bandtrockner ist für 2.200 t Schlamm pro Jahr ausgelegt. Der Trockner jederzeit erweiterbar, da es sich um ein modulares System handelt. Die Steuerung des gesamten Bandtrocknungssystems erfolgt durch ein HMI Bedien-Panel am Schaltschrank der Anlage. Die Anschlussleistung der gesamten Anlage beträgt 120 kW.

Die Besonderheiten der Harter-Trockner im Allgemeinen lassen sich mit drei Worten zusammenfassen: kostensparend, sicher, abluftfrei. Die hohe Effizienz der Kondensationstrocknung mit Wärmepumpe liegt in der in allen Systemen integrierten Wärmepumpentechnik. Sie bildet das Herzstück jeder Anlage und wird seit über 30 Jahren verwendet. „Mit unserer Technologie waren wir bei der Entwicklung damals unserer Zeit weit voraus“, berichtet Specht. „In den letzten Jahren geht es nicht mehr nur um qualitativ hochwertige Trocknung, sondern bekanntermaßen auch um Energie- und CO2-Einsparung. Und das freut uns natürlich sehr“, so Specht weiter.

Doch kostensparend bedeutet hier noch mehr als nur deutlich geringere Energiekosten bei der Trocknung. Vor allem, weil Betreiber ihre Entsorgungskosten um bis zu 75 % senken können. Durch die Trocknung verringern sich Gewicht und Volumen um ungefähr diesen Wert. Dies wirkt sich in gleichem Maße auf den finanziellen Aufwand bei der Entsorgung aus. Die vorentwässerten Klärschlämme haben noch einen Wassergehalt von circa 75 % und mehr. Somit wird bei der Entsorgung ein Großteil der Kosten schlicht für Wasser ausgegeben. Nach der Trocknung liegt die Restfeuchte bei nur noch circa 15 %.

Klärschlamm
Nach der Trocknung hat der Klärschlamm eine Restfeuchte von nur noch circa 15 %. Da Gewicht und Volumen so deutlich verringert werden, sparen Betreiber bei den Entsorgungskosten um bis zu 75 %. Foto: Harter GmbH

Ein weiterer Nutzen ist, dass sich der Brennwert des Schlammes durch die Trocknung erhöht. Die Wärmepumpentrocknung arbeitet überdies im Niedertemperaturbereich. Der Entfeuchtungsprozess findet zwischen 30 und 60 °C statt, je nach Beschaffenheit des Schlammes. Sicher ist die Trocknung, weil sie in einem geschlossenen System stattfindet. Ein lufttechnisch geschlossener Kreislauf bedeutet einen reproduzierbaren Prozess und damit ein Maximum an Sicherheit. Und damit kommt auch die Qualität der Abluftfreiheit ins Spiel. Sie bewirkt, dass die Trocknung unabhängig von Klima und Jahreszeiten wird.

Trockene Luft und Tests im Technikum

Für seine Trocknung nutzt Harter einen physikalisch alternativen Ansatz und verwendet hierfür extrem trockene Luft, die durch den Schlamm geführt wird. Diese ungesättigte Luft nimmt die Feuchte aus dem Produkt gut und schnell auf. Das zu jeder Anlage gehörende Wärmepumpenmodul bereitet diese Prozessluft auf und ist auch für die Kondensation zuständig. Die feuchte Luft wird gekühlt und das Wasser kondensiert aus. Anschließend wird sie wieder erwärmt und im geschlossenen Kreislauf zurück in den Trockenraum geführt. Zu dieser besonderen Form von Luftaufbereitung kommt nun ein zweiter Faktor für den Erfolg hinzu: die Luftführung. „Die trockenste Luft ist nichts wert, wenn sie nicht zielgenau über bzw. durch das zu trocknende Produkt geführt wird“, erläutert Specht. „Nur durch eine exakte Luftführung gibt es am Ende einen homogen durchgetrockneten Schlamm.“

Klärschlamm
Mit diesem Einzelmodul eines Bandtrockners können Interessenten, nach der Einweisung durch einen Techniker, eigene Testreihen bei sich vor Ort durchführen. Foto: Harter GmbH

Eine Besonderheit von Harter ist sein hauseigenes Technikum, das zugleich auch seine Ideenschmiede ist. Dort testet der Trocknerhersteller Schlammproben auf seine Eigenschaften. Anschließend bietet Harter eine Leihanlage an, mit der Interessenten Versuche im größeren Umfang vor Ort durchführen können. Dies alles bildet eine solide Basis für eine individuelle und gute Lösung. Seiwald zieht Bilanz: „Ein großes Plus bei unserem Pilotprojekt war neben der hohen Energieeffizienz die absolut zuverlässige und schnelle Verfügbarkeit von Harter. Einen regionalen Anbieter zu haben, der auch in kniffligen Situationen großen Sachverstand zeigt, war und ist extrem wertvoll.“

Kontakt:

HARTER GmbH
Harbatshofen 50
88167 Stiefenhofen
Tel.: 08383 9223-0
E-Mail: info@harter-gmbh.de
www.harter-gmbh.de