Stadtwerke fordern bezahlbare Energiewende

Gegen den Anstieg der Strompreise haben 14 nordbayerische Stadt- und Gemeindewerke die Initiative „Energiewende bezahlbar“ gegründet. In einem offenen Brief an die Bundesregierung und die bayerische Staatsregierung fordern sie eine Senkung der Kosten für die Energiewende.

Steuern, Abgaben und Entgelte auf Strom steigen zum Jahreswechsel in Deutschland erneut. Die EEG-Umlage erreicht 2017 ein neues Rekordniveau von 6,88 Cent je Kilowattstunde. Diese staatliche Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien macht mittlerweile rund ein Viertel der Stromrechnung aus.

Da die bayerischen Stromkunden besonders von diesen Preiserhöhungen betroffen sind, haben sich 14 nordbayerische Stadt- und Gemeindewerke in der Initiative „Energiewende bezahlbar“ zusammengefunden. „Wir sind uns einig, dass für die Energiewende Stromnetze ausgebaut und neue Technologien integriert werden müssen“, sagt Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg und Mitinitiator der Stadtwerke-Aktion. „Doch die hohen Kosten hierfür sind ungerecht verteilt. Aufgrund von unzureichenden politischen Rahmenbedingungen fallen die Kosten für die Bürger noch höher aus als nötig“, kritisiert Fiedeldey.

Erschwerend komme hinzu, dass die privaten Haushalte sowie kleine und mittelständische Unternehmen über ihre Stromrechnung mit einem mehrstelligen Milliardenbetrag belastet würden, während besonders energieintensive Unternehmen von diesen Kosten verschont bleiben.

In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer fordern die kommunalen Stromversorger, dass die Kosten für die Energiewende reduziert und solidarisch auf alle Stromkunden verteilt werden. Der Brief beinhaltet konkrete Forderungen, darunter dass das Entgelt für die Stromübertragungsnetze in Deutschland für alle Regionen in Deutschland gleich sein soll. Verbraucher können sich an der Initiative beteiligen, indem sie eine Petition an den Deutschen Bundestag mitunterzeichnen.

Info: Die Initiatoren des offenen Briefs: Stadtwerke Bamberg, SÜC Energie Coburg, Stadtwerke Ebermannstadt ,Gemeindewerke Ebersdorf, Erlanger Stadtwerke, Infra Fürth, Licht- und Kraftwerke Helmbrechts, Stadtwerke Hollfeld, Stadtwerke Lichtenfels, EMB Energieversorgung Miltenberg-Bürgstad, SWN Stadtwerke Neustadt, Stadtwerke Rödental, Gemeindewerke Stammbach, Stadtwerke Weiden. Den Wortlaut des Briefs an die Bundes- und bayerische Staatsregierung sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an der Petition finden Sie hier.